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Stadtkulturhaus Veranstaltungen nur kurzfristig sicher

Genthiner Kulturhausbetreiber QSG gibt Zusage für Einmietungen nur bis Mitte 2019

Von Mike Fleske 28.04.2019, 16:49

Genthin l "Gesichert sind alle Veranstaltungen bis Mitte des Jahres 2019", machte Lars Bonitz, Geschäftsführer der Qualifizierungs- und Strukturförderungsgesellschaft (QSG) Genthin im jüngsten Stadtrat deutlich. Danach müsse er sich Konsequenzen überlegen, kündigte Bonitz an, der gleichzeitig für die CDU-Fraktion im Stadtrat sitzt. Welche Konsequenzen das sein könnten, ließ der Geschäftsführer offen.

Grund für die Maßnahme sei, so Bonitz, dass keine finanzielle Grundlage für den Weiterbetrieb des Veranstaltungshauses bestehe. Hintergrund der Aussage des Geschäftsführers ist, dass der Stadtrat zwar einen zweiteiligen Zuschuss von je 25.000 Euro gewährt hat, dieser derzeit aber nicht zur Auszahlung kommt, da die Kommunalaufsicht den Haushalt der Stadt als fehlerhaft eingestuft hat.

Aus diesem Grund hat die Stadt Genthin derzeit keinen genehmigten Haushalt und darf eine freiwillige Leistung wie den genannten Zuschuss nicht auszahlen. Über die Ursachen der Misere bekam sich Bonitz während der Stadtratssitzung mit Bürgermeister Matthias Günther (parteilos) in die Haare.

Günther hatte im vergangenen Jahr die von der QSG vorgelegten Jahreszahlen als nicht ausreichend eingestuft und den jährlichen Stadtratsbeschluss zur Bewilligung des Zuschusses von der Tagesordnung genommen. Erst in diesem Jahr wurde über einen überarbeiten Beschluss entschieden. Zu spät, befand der QSG-Geschäftsführer, der die Planungssicherheit für sein Unternehmen nicht mehr gegeben sah.

Diesen Vorwurf wollte der Bürgermeister nicht auf sich sitzen lassen. Er werde nicht gegen das Kommunalverfassungsgesetz verstoßen, machte er deutlich. Den Disput beendete erst ein Antrag des CDU-Stadtrates Andreas Buchheister auf Einstellung der Diskussion.

Wie es jetzt mit den Veranstaltungen weitergeht, skizzierte Lars Bonitz auf Volksstimme-Nachfrage. Demnach seien vertragliche gebundene Veranstaltungen wie das Hengstmann-Kabarett, die Renate-Bergmann-Lesung, die Schlagershow mit Sängerin Franziska oder die DJ-Party mit Dieter Kreitling außen vor.

„Wir werden aber über die Inanspruchnahme des Stadtkulturhauses durch die Vereine neu verhandeln müssen“, kündigt Bonitz an. Das betreffe etwa alle Vereine, die entweder Material im Stadtkulturhaus einlagern, im Stadtkulturhaus proben, trainieren oder dort Veranstaltungen durchführen.

„Das ist zu den bisherigen Konditionen nicht mehr zu machen“, sagt Bonitz. Die Vereine würden entsprechend informiert und es werde Gespräche geben. Unter anderem hat im Stadtkulturhaus das Genthiner Amateurtheater seinen Fundus und führt dort Märchen auf, das Genthiner Blasorchester probt dort und die Genthiner Karnevalsvereine nutzen die Bühne sowohl für Proben als auch für ihre Festveranstaltungen.