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Vortragsveranstaltung in Genthin thematisiert die Risiken und Symptome Volkskrankheit: Bluthochdruck kommt oft unbemerkt - die Tücken liegen im Alltag

Von Falk Heidel 09.11.2011, 05:24

Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit. Aktuellen Studien zufolge leidet in Deutschland jeder zweite Erwachsene über 60 Jahre unter zu hohen Blutdruckwerten. Eine Vortragsveranstaltung in Genthin beschäftigt sich mit Risiken und Symptomen.

Genthin. Die Tücke der Krankheit: Meist sind die Patienten beschwerdefrei. Häufig fällt der hohe Blutdruck erst auf, wenn er Schäden an den Organen verursacht hat.

Der Bluthochdruck ist das Thema der Herzwoche. Dies ist der Anlass für eine Vortragsveranstaltung am 23. November um 17 Uhr im Genthiner Hotel Müller. Referenten sind die Genthiner Kardiologin Dr. med. Gerlinde Hellwig und Dr. med. Till Höfs. Er ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin des Johanniter-Krankenhauses Genthin.

Nach der erfolgreichen Premiere vor mehr als 100 Zuhörern im vergangenen Jahr ist diesmal die doppelte Raumgröße vorgesehen: "So dass wir keine Angst wegen der Platzkapazität haben müssen", erklärt Dr. Gerlinde Hellwig. Auch eine Lautsprecheranlage wird für die bessere Akustik genutzt.

"Jeder Mensch sollte seine Blutdruckwerte kennen."

Die Idee zu dieser Veranstaltung erklärt die Kardiologin und Internistin so: "Die Vorträge sollen für Fragen des erhöhten Blutdrucks sensibilisieren und die Menschen auf die Bedeutung der Blutdruckmessung aufmerksam machen: Jeder sollte seinen Blutdruck kennen."

Allerdings sei es mit einer einmaligen Blutdruckmessung im Laufe des Lebens nicht getan. Wenn man in jungen und mittleren Jahren einen normalen oder niedrigen Blutdruck hat, könne man sich nicht darauf verlassen, dass das so bleibt. Denn der Blutdruck steigt mit dem Alter an. Hellwig: "Deshalb muss der Blutdruck regelmäßig kontrolliert werden. Von einem erhöhten Blutdruck sprechen wir bei wiederholten Blutdruckwerten von über 140/90 mmHg." Aus diesem Grund kommt aus ärztlicher Sicht der optimalen Blutdruckeinstellung eine große Bedeutung zu. Die Therapie ist immer eine komplexe Behandlung, die Lebensstil, gegebenenfalls auch Medikamente sowie die Behandlung der Begleiterkrankungen beinhaltet.

"Änderung des Lebensstils kann den Blutdruck senken."

Laut Dr. Gerlinde Hellwig kann jeder Betroffene sehr viel für sein Wohlbefinden tun: "Der Patient kann durch Lebensstiländerung wesentlich Einfluss auf seinen Blutdruck nehmen. Zum Beispiel durch Abbau von Übergewicht, gesunde Kost, ausreichende Bewegung, Verzicht auf Rauchen und Alkohol, richtiger Umgang mit Stress." Und: "Bei medikamentös behandelten Patienten kann die Lebensstiländerung zur Senkung der Medikamentendosis und damit zu einer Verringerung möglicher Nebenwirkungen führen."

Neuere Studien belegen, dass eine dauerhafte Senkung des Blutdruckes um 20 mmHg systolisch (oberer Wert) und 10 mmHg diastolisch das Risiko, in den nächsten zehn Jahren einen Schlaganfall und andere Herz-Kreislauf-Komplikationen zu erleiden, um etwa 50 Prozent verringert.

Die Blutdrucksenkung führt zu einer Zunahme der Lebenserwartung und auf Dauer zu einer besseren Lebensqualität. Mitunter reichen kleinere Änderung im Alltag aus, um die Werte in den Normbereich zu bringen. Bewegung und Ernährung sind die Schlüsselfaktoren. Schwitzen statt Fernsehen und Obst und Gemüse statt Gebäck und Weihnachtsbraten. Auf Salz sollten Hochdruckpatienten verzichten.