Zukunftstag Von der Schulbank in den Stall
Zahlreiche Schülerinnen und Schüler haben sich am Girls' und Boys' Day beteiligt. Unter ihnen auch die 14-jährige Lena Buschil aus Zerben.
Zerben l Im Stall der Agrar GmbH Zerben blöken die Kühe. Dort hilft die Achtklässlerin Lena Buschil beim Saubermachen. Sie nimmt die Forke in die Hand und macht sich ans Werk. Mit dabei auch Tobias Spether. Er ist Mitarbeiter des Zerbener Unternehmens und gibt der Schülerinnen Hinweise. Geschäftsführer Daniel Ladwig ist froh darüber, dass sich das junge Mädchen am Girls’ Day beteiligt und viel Interesse an der landwirtschaftlichen Tätigkeit zeigt. Lena füttert die Kühe, sie mistet den Stall aus und übernimmt weitere Aufgaben auf dem Hof. „Das macht mir hier alles sehr viel Spaß“, sagt sie. Sie interessiert sich für die Milchproduktion und die Tiere.
Auch daheim auf dem Reiterhof in Zerben packt sie mit an. Ihr großes Hobby ist das Reiten. Sie hat ein eigenes Pferd, hat sich über den Reitverein in Ihleburg an Turnieren beteiligt. Doch das gehe jetzt nicht mehr. „Die Schule geht vor“, sagt sie.
Lena besucht das Bismarck-Gymnasium in Genthin. Und das tut sie mit klaren Vorstellungen: Vor drei bis vier Wochen hatten sich die Mädchen zu entscheiden, in welchen Betreib sie gehen. Klassenlehrerin Anne Wolter hat das in die Wege geleitet. „Die Lehrer haben sich dann ab und an mal erkundigt, was wir am 28. März machen“, erzählt sie im Rückblick. Eine konkrete Auswertung wird es nicht geben. „Wir fertigen für uns persönlich ein Protokoll an“, erklärt sie. So wird alles festgehalten. Im vergangenen Jahr konnte die 14-Jährige nicht an der Aktion teilnehmen. „Damals war ich krank“, erzählt Lena. Der diesjährige Girls’ Day ist für die eine Premiere.
Ihre berufliche Zukunft sieht Lena eher in der Arbeit mit Menschen als mit Tieren, wie die Jugendliche resümiert. Mit ihrer Mutter Jana Buschil habe sie bereits über das Engagement auf dem Reiterhof und ihre Zukunft gesprochen. Fazit: Lena zeigt viel Empathie, wenn es um die Kommunikation mit Kindern und auch Erwachsenen geht. Das zeigt sich auch im Gespräch mit der 14-Jährigen. So hat sie vor, nach dem Abitur Psychologie zu studieren. Sie möchte ihre berufliche Zukunft im psychotherapeutischen Bereich finden.
Der Kontakt zur Agrar GmbH kam über persönliche Beziehungen zustande. Daniel Ladwig hat auf dem Hof von Jana Buschil ein Pferd stehen. „Viele unserer Mitarbeiter suchen dort den Ausgleich zur harten Arbeit in der Landwirtschaft“, erzählt er. Bei der Agrar GmbH Zerben haben insgesamt zehn Leute aus der Region Arbeit gefunden. Im Biobetrieb wird auf dem Hof von Daniel Ladwig Winterroggen, Silomais und Luzerne angebaut. Auch in diesem Bereich gab es wertvolle Einblicke für Lena. Im konventionellen Bereich kommen Weizen, Gerste, Roggen, Triticale, Silomais und Zuckerrüben dazu.
Von den ursprünglich 350 Kühen wurden im vergangenen Jahr die 100 besten abgeschafft, die Mastschiene sollte intensiviert werden. Insgesamt werden 1060 Hektar Fläche bewirtschaftet, 200 davon sind Grünland und der Rest Acker.