Trink- und Abwasserverband Genthin im Einsatz bei Minusgraden Wenn der Wasserzähler gefriert, wird es für den Eigentümer teuer
Genthin l Seit Tagen liegt Deutschland im Dauerfrost. Nach einer kleinen Erwärmung in den vergangenen Tagen soll es nun schon wieder sibirisch kalt werden.
Ein Grund mehr, sich mal seinen Wasserzähler genauer anzuschauen. Vor allem in langen Frostperioden frieren viele der Zähler ein - ein Standardproblem, dass jeden Winter wieder auftritt, wie der Trink- und Abwasserverband Genthin mitteilt. Leider sehr zum Leidwesen der Kunden. Denn ist ein Zähler eingefroren, ist das erste Ärgernis, dass kein Wasser mehr aus den Hähnen kommt. Das zweite ist, dass der Zähler ausgewechselt werden muss. Die Kosten für diese Arbeit muss der Kunde selbst tragen. "So ist es vertraglich geregelt", so eine Sprecherin des Verbandes. In den Verträgen wird darauf hingewiesen, dass die Zähler vor Schmutz, Frost und anderen schädlich einwirkenden Umständen geschützt werden müssen und zwar vom Zählernutzer. Passiert das nicht, und der Zähler nimmt Schaden, muss man mit 43 Euro Ein- und Ausbaukosten rechnen plus etwa 80 Euro für ein Ersatzgerät. Kein günstiger Einsatz.
"Wir weisen schon daraufhin, vor allem wenn wir die Zähler selbst einbauen, dass diese geschützt platziert werden müssen", weiß Denny Klunter, der technische Leiter des Trink- und Abwasserverbandes Genthin.
Bei alten Häusern oder übernommenen Zählerbeständen kann die Platzierung manchmal sehr nachteilig ausfallen. "Hier kann Isolierung mit Dämmwolle und/oder Styropor helfen", weiß Klunter. Sein Team hat schon so einige abenteuerliche Isolierbauten sehen können. Aber der häufigste Grund bei eingefrorenen Zählern sind immer noch offen gelassenene Fenster, gibt Klunter an. Bei diesen fast sibirischen Temperaturen ist es dann nur eine Frage der Zeit, bis der Frost den Zähler erstarren lässt. Abgesehen davon, dass die Fenster im Anbringungsraum geschlossen sein sollten, ist auch eine Wärmequelle, die die Temperaturen im Plusbereich hält, eine sinnvolle Angelegenheit. "Wichtig ist auch immer eine regelmäßige Abnahme von Wasser, so dass im Zähler immer Bewegung herrscht. So friert er auch nicht so schnell", ergänzt der technische Leiter.
Abgesehen vom Dauerproblem der Wasserzähler kamen in den vergangenen Tagen auch noch eingefrorene Hausanschlüsse dazu. Das sei eher selten, aber auch hier äußere sich der Umstand durch fehlendes Wasser in der Leitung. "Wir mussten in diesen Fällen feststellen, dass die Leitungen nicht tief genug verlegt sind", so Klunter. Bei den Temperaturen so weit unter null geht der Frost so tief in den Boden, dass er die Rohre erreicht und das Wasser quasi kurz vorm Hahn gefriert. "Aber das sind eher Einzelfälle", sagt Denny Klunter.
Doch im Gegensatz zu den Wasserzählern, die man, je nach Auftragslage, meistens noch am gleichen Tag wechseln kann, sind den Technikern hier die Hände gebunden. "Da kann man nicht mehr viel machen, wenn alles gefroren ist. Wir kommen dann an nichts ran", muss auch der technische Leiter eingestehen. Natürlich lässt der Trink- und Abwasserverband seine Kunden dann nicht im Trockenen sitzen. "Wir konnten hier eine vorrübergehende Versorgung mit Kanistern bereitstellen", so Klunter.
Erst wenn es wieder taut, kann die Situation genauer beleuchtet werden. Dann muss geprüft werden, welche Maßnahmen unternommen werden können und müssen.