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Kloster Jerichow Zwei Stiftungen machen gemeinsame Sache

Die Stiftung Kloster Jerichow will sich mit der altmärkischen Grunewald Stiftung vernetzen.

16.04.2021, 00:30

Jerichow

Jerichow (tsk) l Der Umbau des Backsteinmuseums in der Klosteranlage Jerichow zur „Klosterschule“ hat eine weitere Hürde genommen. Die Grunewald Stiftung, ansässig in Dähre/ Altmark, steuert den erforderlichen Eigenanteil bei, der zum Abruf der Fördermittel nötig ist.

Doch vorher stand ein gegenseitiges Kennenlernen an. Das Verwaltungsteam der Klosterstiftung traf sich vor kurzem mit dem Ehepaar Katrin und Rolf Willi Grunewald zum Gedankenaustausch, bei dem die beide Gründungen schnell den gemeinsamen Nenner fanden. „Es geht um Vernetzung im Tourismus und bei kulturellen Ereignissen“, fassen Roland Maiwald, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kloster Jerichow und der Namensgeber der Grunewald Stiftung, Prof. Dr. med. Rolf Willi Grunewald, zusammen. Es soll sich mehr und intensiver ausgetauscht werden, Informationen darüber, wo und wann Konzerte, Feste und Jubiläen stattfinden, sollten nicht an der „blauen Grenze“, der Elbe, gestoppt werden.

„Die Einmaligkeit der Landschaft des nördlichen Sachsen-Anhalt mit seinen kulturellen wie touristischen Optionen müssen zusammengeführt und gefördert werden“, betont Grunewald den Zweck der Stiftung und begründet damit ebenfalls die Zusammenarbeit mit Ansprechpartnern östlich der Elbe – wie in Jerichow.

Den Ansatz der Kinder- und Jugendarbeit in der Klosteranlage, altes Handwerk wie auch Kenntnisse über Natur zu vermitteln, stieß bei den Grunewalds auf ganz besonderes Interesse und hier sehen sie erste Schritte zur Zusammenarbeit. Der künstlerische Leiter der Jerichower Stiftung, Marco Reiß, bringt es dann auf den Punkt, in dem er den sachsen-anhaltinischen Wirtschaftsminister Armin Willingmann zitiert: „Es wird hier keine BMW- oder Mercedes-Ansiedlungen mehr geben.“ Vielmehr müsse mit den Pfunden gewuchert werden, die vorhanden sind und „das sind nun mal die über 200 Feldsteinkirchen oder das reichhaltige Brauchtum“. Karin Grunewald sieht jede Menge Potenzial in der Arbeit der Heimatvereine und setzt auch hier auf den überregionalen Austausch. „Dort engagieren sich ganz besonders die Älteren und die bringen vieles voran“, weiß sie aus eigenem Erleben.

Was fehlt, das stellen alle Teilnehmer dieses Treffens fest, ist eine Plattform, die das Handeln der einzelnen Vereine, die Angebote touristischer, kultureller, wie gastronomischer Art bündelt.

Zu wenig Informationen, zu spärlich die Werbung und meist zu wenig gesteuert sei sie. Infoblätter und ein zentraler Punkt, an dem alles Wissenswerte abgerufen werden kann, sollte anstelle von Insellösungen und Mundpropaganda treten, sind sich die Teilnehmer einig.

Projekt Klosterrundweg

Die Straße der Romanik sei ein Durchbruch gewesen, auf dem aufgebaut werden könne. Museumsleiterin Josefine Telemann spricht von einem Klosterrundweg, dessen Konzeption in der Schublade verharrt, da die bekannten Einschränkungen einen Anschub des Projekts bisher verhinderten. Wenn dann noch all diese, jetzt schon vorhandenen Möglichkeiten zusammengefasst und zum Beispiel auf einer Internetseite zur Verfügung gestellt würden, wären die Beteiligten, laut Reiß, „schon viel weiter“.