Sechstes Motorradtreffen in Velsdorf 241 Biker fahren 85 Kilometer weite Tour
Von Velsdorf aus sind jetzt 241 Motorradfreunde zu einer zweieinhalbstündigen Ausfahrt gestartet. Benzingeruch in der Luft, laute Rockmusik und Motorengeheul in den Ohren sowie Motorräder, ein Mix aus modernen und altgepflegten Maschinen soweit das Auge reicht - das sechste Treffen war eine Sternstunde für Biker.
Velsdorf. Nachdem im vergangenen Jahr 283 Biker zur großen Ausfahrt gestartet waren, waren es in diesem Jahr nur 241. Der erhoffte Rekord - die Anzahl von 300 Motorrädern zu knacken - blieb aus. "Schade, aber wir haben trotzdem unseren Spaß. Sicher werden sich zum Abend, wenn unsere Livebands spielen, noch mehr Motorradfreunde einfinden", sagte Mario Staats, Mitglied der Velsdorfer Freebiker, voller Vorfreude. Doch bevor die Biker auf ihre heißen Öfen stiegen, legten sie eine Gedenkminute für zwei Biker ein, die vor kurzen verstorben sind. "Wir widmen diese Ausfahrt unseren verstorbenen Freunden Frosti alias Harmen Berger und Lothar Hamel", sagte Staats bei der Begrüßung.
Er freute sich über viele neue Gesichter, aber auch über Stammgäste, wie die "Alten Geier" aus Gifhorn.
Mit lautem Motorengeheul gingen die Biker mit Motorrädern verschiedenster Marken in Startposition. Zahlreiche Schaulustige waren gekommen, um das Spektakel mitzuerleben. Während die Einheimischen es sich auf Bänken und Klappstühlen bequem gemacht hatten, standen die Weitgereisten neugierig am Straßenrand. Immer mehr lassen sich von der PS-starken Leidenschaft begeistern. So schlüpfte in diesem Jahr auch der Velsdorfer Siegfried Dörheit in einen Lederoverall, borgte sich das Motorrad von seinem Sohn Marco und beteiligte sich an der Ausfahrt.
Zu sehen gab es Maschinen angefangen vom Chopper über Gespanne, Speedway und Trikes bis zum Cruiser. Die Tour ging über Mannhausen, Wegenstedt und Rätzlingen nach Miesterhorst und Gardelegen. Von dort aus rauschten die Biker über Letzlingen, Haldensleben, Uthmöden und Calvörde zurück nach Velsdorf.
Ungewöhnliche Herausforderungen gab es nach der 85 Kilometer weiten Tour auf dem Gelände des Sportplatzes bei Spielen der besonderen Art.
Zum Motorsound gab es natürlich Fachgespräche. "Wir treffen uns nicht nur zum Fahren und Feiern, sondern auch zum Erfahrungsaustausch", erklärte Staats. Fahrspaß stand im Vordergrund.
Auf gesondertem Terrain konnten die Biker ihre Fahrkünste beweisen. Es gab aber auch Spiele wie Schweine- augenweitspucken, die nicht für jeden Geschmack waren. Denn wer dachte, dass es keine echten Augen waren, der hatte sich geirrt. Sieger beim Spucken wurde Jens Volkmann aus Altenhausen. Mit einer Weite von 9,60 Meter verteidigte er seinen Titel, den er schon im Vorjahr errungen hatte. Beim legendären Huckeduckrennen gewann eine Mannschaft aus Calvörde mit einem Behindertenrollstuhl, der frisiert war.
Einer der Biker hatte wieder eine seiner wohlgebauten "Tanten" mitgebracht, die sich am Abend auf der Bühne nackt auszog. Romantisch wurde es zu Mitternacht, als Feuerwerksfontänen in den Himmel stiegen.