Mitglieder der Verkehrs- und Sperrkommission sorgen in Wegenstedt für provisorische Haltestelle Ab sofort hält der Bus auch am Landkinderhaus
Einen gefährlichen Schulweg haben die 10- bis 17-Jährigen des Landkinderhauses in Wegenstedt. Die Kinder gehen am Rand einer vielbefahrenen Straße zur Bushaltestelle. Dank der Verkehrskommission gibt es jetzt vor dem Landhaus eine provisorische Haltestelle.
Wegenstedt l Das Landkinderhaus ist eine Einrichtung der Jugendhilfe, in der zur Zeit sieben Kinder aus Problemfamilien intensiv betreut werden. Hans-Jörg Tschochner, der Leiter des Hauses, machte auf den gefährlichen Weg seiner Schützlinge zur Bushaltestelle aufmerksam. Es gibt keinen Fußweg, der die Einrichtung außerhalb des Ortes mit Wegenstedt verbindet. Nur im Gänsemarsch ist es den Mädchen und Jungen möglich, entlang der vielbefahrenen Straße in den Ort zu kommen.
Zu einem Termin vor der Tür des Landkinderhauses begrüßte am Donnerstagnachmittag Friedbert Kloß, Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes im Landkreis Börde, Mitglieder der Verkehrs- und Sperrkommission.
"In der Volksstimme hatte ich den Artikel über den gefährlichen Weg der Kinder zur Schule und zur Bushaltestelle gelesen und das Problem gemeinsam mit der Polizei der Sperrkommission vorgetragen. Im Punkte Schulwegsicherung ist das ja nicht zu verantworten. Wir werden versuchen, erst einmal eine Behelfsbushaltestelle einzurichten, damit die Kinder vor der Tür ein und aussteigen können", erklärte Kloß und dankte vor allem Dorita Schuster, Geschäftsführerin der Ohrebus Verkehrsgesellschaft, die das Problem sofort aufgegriffen hat.
"Es gab schon vor zwei Jahren die Anfrage der Gemeinde zum Bau des Fußweges. Wir als Landkreis haben zugestimmt, dass die Gemeinde den Gehweg bauen darf", sagte Klaus Glemnitz, Straßenmeister im Landkreis.
"Wir wollen natürlich, dass der Gehweg trotzdem gebaut wird. Für uns ist erst einmal die schnelle Schulwegsicherung wichtig", ergänzte Kloß.
"Es sind fünf Kinder, die mit dem Bus zur Sekundarschule nach Calvörde müssen", erläuterte Antje Jacobs, Leiterin des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Flechtingen. "Es passt mit der Linienführung. Unser Bus fährt sowieso hier am Landkinderhaus vorbei. Da können wir auch anhalten und die Kinder mitnehmen", sagte Verkehrsmeister Elmar Bräuer und erklärte: "Die Haltestelle ist bei der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt gemeldet, liegt im Fahrplan drin und bleibt bestehen. Wir stellen erst einmal ein provisorisches Schild auf. Die Gemeinde müsste dann den Sockel stellen." Dieser Busstopp hilft erst einmal nur den Kindern, die nach Calvörde zur Schule fahren.
"Der Bau des Fußweges wird aber weiterhin im Fokus stehen."
Volkmar Schliephake, Bürgermeister der Gemeinde Calvörde
Erfreut über die spontane Zusammenkunft zeigte sich Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake. "Ich kenne dieses Problem. Wir haben es schon mehrfach bei Ratssitzungen aufgegriffen. Die Haltestelle entspannt die Lage erheblich. Der Bau des Fußweges wird aber weiterhin im Fokus stehen", sagte Schliephake. Das Vorhaben soll, so bald es finanziell möglich ist, umgesetzt werden. Der Bürgermeister verwies auf den Gemeindearbeiter Wolfgang Rindt. Dieser soll das Fundament für das Bushalteschild setzen. Die Einfahrt des Landhauses ist nach Meinung von Polizeihauptkommissar Hans-Jürgen Schlaphof und Stefan Kloß, Leiter des Verkehrsdienstes im Revier Börde, für den Ein- und Ausstieg der Kinder ausreichend. "Die Bushaltestelle hilft unseren Kindern sehr und nimmt uns eine große Sorge", sagten Sabine Lippold und Franziska Tschochner, Mitarbeiterinnen im Landkinderhaus.