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Abwasserverband Jetzt geht‘s in die Nebenstraßen

Nach dem Ausbau der Landesstraße durch Hessen sollen mehrere Nebenstraßen erneuert werden. Der Abwasserverband Vorharz macht Druck.

Von Mario Heinicke 03.02.2020, 12:13

Hessen l Zwei Jahre Straßenbau mit erheblichen Einschränkungen liegen hinter den Hessenern. Möglicherweise auch mit entsprechenden finanziellen Belastungen, je nachdem, wie und wann das Land über den Wegfall der Straßenausbaubeiträge entscheidet.

Im Fallsteindorf soll möglichst schon in diesem Jahr wieder gebaut werden. Wenngleich in viel kleinerem Rahmen als zuletzt. Es geht um die Straße Damm, schmal und nur rund 160 Meter lang.

Anlass für das Vorhaben ist aber nicht der schlechte Zustand, sondern dass der Trink- und Abwasserzweckverband (TAZV) Vorharz weitere Abwasserkanäle bauen will, ja muss. Verbandsgeschäftsführer Holger Ballhausen berief sich dabei im Volksstimme-Gespräch auf das Abwasserbeseitigungskonzept für das Verbandsgebiet. Die darin formulierten Ziele sind noch nicht erreicht. Es fehlt neben einem kleineren Straßenzug in Dardesheim nur noch Hessen – mit rund 50 Grundstücken ohne Kanalanschluss in fünf Straßen: Damm, Am Weißberg, Weißberg, Hillenbeek und Siedlung.

Bis 2022 sollen auch diese Hessener Straßen erschlossen sein, formulierte Ballhausen das Ziel des Verbandes. „Wir wollen nicht wieder so lange warten wie bei der Ortsdurchfahrt.“ Jenes Vorhaben hatte der damalige WAZ Huy-Fallstein etwa 2010 als Gemeinschaftsmaßnahme mit Land und Kommune angeschoben. Gebaut wurde aber erst ab Ende 2017. Der TAZV hat jedenfalls in diesen Tagen Förderanträge für alle ausstehenden Hessener Straßen beantragt.

Ballhausen steht mit der Stadt Osterwieck in Kontakt und möchte ebenso wie die Kommune erreichen, dass der Leitungsbau zusammen mit dem Straßenbau vorgenommen werden kann.

Der Stadtrat hat am Donnerstagabend einstimmig einen Grundsatzbeschluss für den Ausbau des Damms getroffen, auf dessen Grundlage die Stadtverwaltung nun einen Förderantrag beim Amt für Landwirtschaft (ALFF) einreichen wird. Würde dieser bewilligt, könnte die Kommune einen Zuschuss von 150.000 Euro für ihre geschätzten Kosten von 220.000 Euro erhalten. Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ (Buko) betonte unterdessen, dass die Stadt nur mitziehen kann, wenn sie mit Fördermitteln unterstützt wird.

Die detaillierten Probleme der Straße Damm sind in der Beschlussvorlage aufgeführt: Die Fahrbahnoberfläche ist überwiegend unbefestigt. Straßenabläufe fehlen nahezu vollständig, eine ordnungsgemäße Regenentwässerung ist nicht gewährleistet. Außerdem ist keine Straßenbeleuchtung vorhanden. Zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit sind die Sanierung der Fahrbahnoberfläche, die Herstellung einer geordneten Regenentwässerung sowie Straßenbeleuchtung notwendig.