Eigentümer WGH nennt Vorgehen auf Grünfläche an der Quedlinburger Straße als "üblich" Anwohner empört über Wildwuchs auf Brache
Halberstadt l Morgens muss Hans Schrader stark sein. Seit Jahrzehnten wohnt der 82-jährige Rentner in der Quedlinburger Straße. Doch jedes Mal, wenn er in den vergangenen vier Jahren seine Wohnung verlässt und auf die Straße tritt, ärgert er sich über das, was er auf dem Nachbargrundstück sieht. Die Wiese dort ist nur teilweise gemäht und das abgeschnittene Gras liegt verrottend auf dem Gelände neben einer Bushaltestelle. "Das war hier früher eine so schöne Ecke mit einem Kinderspielplatz. Jetzt ist alles verkommen", sagt der Leser und schüttelt den Kopf vor lauter Unverständnis.
Das Grundstück gehört der Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt (WGH). Vor einigen Jahren ist das darauf stehende Haus am der Ecke Quedlinburger Straße/Maybachstraße abgerissen worden. Im hinteren Bereich des Grundstücks wurde seitdem nicht gemäht, unter einigen Bäumen wachsen meterhohe Brennnesseln. "Hier ist alles voller Ungeziefer, mein Hund hat schon zwei Ratten gefangen und auch Zecken können sich hier ideal vermehren", sagt Schrader.
Thomas Schatz, Pressesprecher der WGH, bezeichnet das Vorgehen bei der Grundstückspflege als üblich. "Das gemähte Gras liegen zu lassen, ist nicht ungewöhnlich. Und aus Kostengründen wird nur an der Seite des Verkehrsweges gemäht."
Der Verkehrsweg ist in diesem Fall die Quedlinburger Straße, sie ist als eine der wichtigen Eingangsrouten in die Stadt stark befahren. Für Hans Schrader ein weiterer Grund, das Gelände optisch zu verschönern. "Was macht denn das alles für einen Eindruck, Besucher schütteln nur den Kopf bei dem Anblick!"
Doch vielleicht gibt es in absehbarer Zeit eine Lösung des Problems. Thomas Schatz bestätigt eine Bauanfrage für das Gelände. Bis dahin bleibt für Hans Schrader nur, weiter stark zu bleiben.