Artgerechte Haltung und Führung ist Preis wert

Der artgerechte und schonende Umgang mit dem Tier ist eine Aufgabe, der sich die Interessengemeinschaft Zugpferde unter anderem widmet. Erstmals wurde beim Flechtinger Leistungspflügen und Holzrücken ein Preis dafür vergeben.

Flechtingen l Der artgerechte Umgang mit den Pferden in der Arbeit war der Interessengemeinschaft Zugpferde Deutschland (IGZ) bei den Mitteldeutschen Meisterschaften im Pflügen und Holzrücken einen Preis wert. "Zum ersten Mal in der 16-jährigen Geschichte unseres Wettbewerbes ehren wir damit Pferdefreunde, die sich in besonderer Weise um ihre Tiere bemühen", freute sich Karl Wiegel vom ausrichtenden Heimat- und Mühlenverein Flechtingen.

Jürgen Böhm, er vertritt die Interessen Sachsen-Anhalts im Vorstand der IGZ, hatte die Idee. Als Moderator des Holzrückens konnte er den Umgang zwischen Mensch und Tier aus erster Hand beobachten und beurteilen. "Wir haben aus den drei Preisen nun vier gemacht", sagte Jürgen Böhm bei der Siegerehrung und Vergabe des Preises für den artgerechten Umgang. Als Grund nannte er eine junge Nachwuchsstarterin, die sich in besonderer Weise in die Köpfe eingeprägt hatte: Anna-Lena Rudolph aus Ebergötzen bei Göttingen teilte sich mit dem Routinier Günter Maasch den dritten Preis, beide bekamen je 50 Euro. Sie hätte es sich verdient, ebenso wie Thomas Klumpe. Der Flechtinger ist trotz seines jungen Alters schon ein alter Hase beim Leistungspflügen und verliert dabei nie seine Tiere aus dem Blick. Mit seinem Pferden Emma und Oskar erhielt er 75 Euro und Platz 2. Ganze 100 Euro gab es für Norbert Rudolph, der sich mit seinen Pferden Fuchs und Lukas den ersten Preis verdient hatte. Ganz bewusst hatte sich Jürgen Böhm für Geldpreise entschieden, denn der Sack Hafer kostet schließlich auch Geld, meinte der Messdorfer.

Wenn er noch einen Preis vergeben könnte, dann an das Publikum, schwärmte Jürgen Böhm. Es hätte so lange ausgeharrt und Applaus gespendet dass es eine reine Freude gewesen sei.