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Festkomitee will Litfaßsäulen gestalten / Grafikdesignerin Sarah Richter zeigt, wie es geht Bemalte Werbeträger für Schwanebeck

Von Renate Petrahn 13.10.2012, 01:12

Statt greller Plakate ziert eine Ansicht des alten Zementwerks eine Litfaßsäule in Schwanebeck. Weitere runde Werbeträger sollen ebenfalls erhalten und gestaltet werden.

Schwanebeck l Die beeindruckende Festwoche aus Anlass der 950-Jahr-Feier der Stadt liegt hinter den Schwanebeckern. Doch bei weitem kein Grund für die sieben Mitglieder des Festkomitees, die Hände in den Schoß zu legen. Ganz im Gegenteil.

"Die Schwanebecker sind in Aufbruchstimmung und diesen Elan wollen wir gern weiter im Interesse der Stadt und ihrer Bürger nutzen", sagt Dr. Jürgen Kreißig, der Vorsitzende des Gremiums. Ein aktuelles Beispiel: Die Gestaltung der Litfaßsäule an der Oscherslebener Straße, Ecke Promenade/Neuwegerslebener Straße durch Grafikdesignerin Sarah Richter. Unter ihren Händen entsteht seit einem Monat ein Bild des ehemaligen Zementwerkes, einer Idee von Bürgermeisterin Christina Brehmer folgend. Neben den Fußgängern kennen und grüßen inzwischen auch viele Autofahrer die junge Frau, die in ihrer Freizeit die Erinnerung an den Betrieb wach hält, der jahrzehntelang das Leben in der Stadt mitbestimmte.

Neben der Litfaßsäule befindet sich eine historische, von Frühblühern umgebene Lore, die von Hannelore Strube mit winterharten Stiefmütterchen liebevoll bepflanzt wurde und welche im Bedarfsfall von Karl-Heinz Bleul gegossen werden. Die Lore erinnert an die historische Schmalspurbahn, auf der der Kalk durch Teile der Stadt transportiert wurde, bevor über eine Stichstrecke der Anschluss an die Bahnstrecke Jerxheim-Nienhagen erfolgte.

Drei weitere Litfaßsäulen in Schwanebeck, so bei der Grundschule "Am Baumhof", der Petri-Sekundarschule oder der Kindertagesstätte "Wirbelwind" warten noch auf ihre Nutzer. "Insgesamt gab es in Schwanebeck sechs Litfaßsäulen, die zwischen 1930 und 1932 in der Stadt aufgestellt wurden", erzählt Kreißig. "Vier davon sind noch erhalten, die wir gern weiter als Kommunikationsmedium nutzen möchten". Und Petra Hein, die "rechte Hand" von Jürgen Kreißig im Festkomitee, fügt hinzu: "Wir haben ein Angebot an Einrichtungen des Ortes gemacht, die Säulen nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten, um sich und ihre Aktivitäten nachhaltiger in der Öffentlichkeit bekannt zu machen".

Nach der sehr erfolgreichen Arbeit der sieben Mitglieder des Festkomitees stellt sich natürlich die Frage, wie soll es weitergehen, um den Zusammenhalt unter den Schwanebeckern auch zukünftig zu sichern? Ist es beispielsweise denkbar, dass aus dem Festkomitee ein Verein entstehen könnte, der sich um die geschichtlichen und kulturellen Traditionen der Stadt kümmert? Darüber und auch über die Dankeschön-Veranstaltung im Jahr 2013 werden sich die Schwanebecker am 19. Oktober ab 19 Uhr in der Fleischerei Bendler austauschen. Eins scheint bereits sicher zu sein: die beim Stadtjubiläum erlebte Verbundenheit der Schwanebecker mit ihrer Stadt wird eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Beratung sein.