Mehr als 230 Motorräder starteten von Velsdorf zu einer 80 Kilometer weiten Ausfahrt durch die Region Biker präsentieren ihr PS-starkes Gefühl von Freiheit
Velsdorf l Mehr als 230 Motorradfreunde trafen sich am Sonnabend in Velsdorf zum Start für die zweistündige Ausfahrt. Motorgeheul und der Titel "Born to be wild" von der Band Steppenwolf vermischten sich auf dem Platz unter den alten Eichen. Soweit das Auge reicht waren Motorräder beim siebenten Bikertreffen in Velsdorf zu sehen. "An die Rekordzahl von 283 Bikern kommen wir in diesem Jahr wegen des schlechten Wetters nicht. Aber die Stimmung ist toll", schwärmte Mario Staats, der Chef der zehnköpfigen Gruppe, die sich die Velsdorfer Freebiker nennen. Schon vor der Abfahrt kamen zahlreiche Schaulustige und bewunderten die Motorräder einer breiten Markenpalette und PS-Stärke. Zum Motorsound gab es natürlich Fachgespräche. "Der Spaß am Motorradfahren steht im Vordergrund. Wir treffen uns aber nicht nur zum Fahren und Feiern, sondern auch zum Erfahrungsaustausch", erklärte Staats.
"Es ist ein Kribbeln! Wenn ich die ersten Sonnenstrahlen spüre, kann ich es kaum erwarten, mein geliebtes Bike aus der Garage zu holen und den Asphalt zu erobern", beschrieb Horst Giese aus Königslutter sein Gefühl von Freiheit: Mit den Freunden, die das Gefühl mit einem teilen, durch die Landschaft zu touren und alles andere hinter sich zu lassen, das ist Freiheit. Die weiteste Anfahrt - 370 Kilometer - hatten Biker aus Mühlheim an der Ruhr und ein Zahnarzt aus Potsdam. "Diese Biker haben wir im letzten Jahr bei einer Harley-Tour in Amerika kennengelernt", erzählte Staats.
"Wir sind die Helden der Straße und wollen uns einfach nur den Fahrtwind um die Nase wehen lassen", erklärte Sven Krüger aus Magdeburg und drehte den Zündschlüssel seiner Chopper zum Start um.
Die 80 Kilometer weite Tour ging von Velsdorf über Rätzlingen nach Miesterhorst, Solpke und Gardelegen. Von dort aus rauschten die Biker über Letzlingen, Haldensleben und Calvörde zurück nach Velsdorf.
Ungewöhnliche Herausforderungen gab es später auf dem Gelände des Sportplatzes bei Spielen der besonderen Art. Auf gesondertem Terrain konnten die Biker ihre außergewöhnlichen Fahrkünste beweisen. Es gab Spiele wie Schweineaugenweitspucken. Und wer dachte, dass es keine echten Augen waren, der hatte sich geirrt. Andreas Behm aus Klüden schaffte es, ein Schweineauge 8,75 Meter weit zu spucken. Beim legendären Huckeduckrennen gewannen die Bikerfreunde aus Flechtingen. Einer der Biker hatte übrigens wieder seine "Tante" mitgebracht, die im Abendprogramm leicht bekleidet auf der Bühne ein Motorrad mit Seifenwasser zum Glänzen brachte. Aber nicht nur das Motorrad glänzte, sondern auch die Augen der Männer.
Kurz vor Mitternacht gab es traditionell ein Feuerwerk. Freebiker-Chef Staats zog Bilanz: "Unser Treffen hat Dorffestcharakter. Die Volksfeststimmung aus vergangenen Zeiten wollen wir auch beim nächsten Treffen wieder ins Leben zurückrufen."