Projekt mit dem Halberstädter Krankenhaus an der Grundschule in Hessen Damit die Schüler jeden Tag gut drauf sind
Ernährung, Bewegung und Entspannung waren die drei Bausteine eines "Gut-drauf"-Projektes an der Grundschule Hessen. Fachleute des Halberstädter Krankenhauses zeigten den Viertklässlern, was sie für sich tun können, damit es ihnen jeden Tag gut geht.
Hessen l Jeden Tag gut drauf zu sein, das fällt schon Grundschülern nicht leicht. Der Stress beginnt bereits morgens, wenn sie "stundenlang" übers Land gefahren werden, damit sie zu ihrer Schule kommen. Danach geht\'s meist wieder per Bus zum Hort. Gerade die Grundschule Hessen hat ein weiträumiges Einzugsgebiet. Stress entsteht aber auch, weil zu viele Kinder ihm mit zu wenig Fitness begegnen können. Aber man kann ja etwas dagegen tun. Vergangenen Donnerstag gab es an der Grundschule erstmals einen "Gut-drauf"-Projekttag, für den die Schule die Unterstützung des Ameos-Klinikums St. Salvator Halberstadt erhielt.
Kathrin Schumann, die Mutter eines Schülers, wusste von diesem Projekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und dass dieses vom Halberstädter Klinikum an Schulen in der Region angeboten wird. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Frau-Mutter-Kind-Zentrum des Klinikums erhielt 2009 vom Ministerpräsidenten als erstes Krankenhaus das "Gut-drauf"-Zertifikat.
Chefarzt Dr. Cornelius Presch brachte am Donnerstag Fachleute mehrerer Bereiche mit und hielt vor den 31 Viertklässlern selbst einen Einführungsvortrag.
Danach teilten sich die Schüler in drei Gruppen auf. Assistenzärztin Constanze Fuchs und Ernährungswissenschaftlerin Antje Damrau erklärten den Mädchen und Jungen, welches Manko die typische heutige Ernährung hat: viele süße Getränke sowie ballaststoffarmes Essen. Stattdessen bereiteten die beiden Frauen mit den Schülern ein gesundes Frühstück zu, mit Vollkornbrot, Joghurt und einem Powermüsli, dessen Rezept die Kinder mit nach Hause bekamen. Auch Gesundes schmeckt, wie die Kinder feststellten.
Ruhiger als in dem zur Küche umfunktionierten Klassenraum ging es in der Obhut von Kerstin Schenk zu. Sie arbeitet als Seelsorgerin im Klinikum und machte den Schülern in Gesprächen und Übungen vor allem Mut, danach zu suchen, wie sie sich ganz persönlich am besten entspannen können. Ein Allheilmittel gebe es nicht, sagte die Seelsorgerin, denn jeder sei anders. Dem einen helfe Musik oder malen, dem anderen Muskelentspannung.
Partner des Ameos-Klinikums beim Gut-drauf-Projekt ist auch das Halberstädter Freizeit- und Sportzentrum. Dessen Mitarbeiter Steffen Wiekert beschäftigte sich in der Turnhalle mit dem dritten Baustein des Projekts, der Bewegung.
"Wir sind gespannt auf die Reaktionen", sagte Undine Klein, die als Klassenlehrerin zusammen mit ihrem Kollegen Marco Hallensleben das Projekt seitens der Schule betreute. Beim ersten Mal nahmen nur die Viertklässler teil. Das Klinikum ist daran interessiert, dass dieses keine Eintagsfliege bleibt. Denn die bundesweite Aktion der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung "Gut drauf - bewegen, entspannen, essen - aber wie!" möchte die gesundheitliche Situation von Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren nachhaltig verbessern. Hintergrund für die Entwicklung dieses Projektes ist der besorgniserregende Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. So hat in der Altersgruppe der 6- bis 17-Jährigen jeder Dritte ein außerhalb der Norm liegendes Gewicht.