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70 Stunden Grundausbildung für junge Feuerwehrleute in der Verbandsgemeinde Flechtingen Damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt

Von Carina Bosse 22.03.2012, 04:08

Einmal im Jahr lernen künftige Feuerwehrleute der Verbandsgemeinde Flechtingen die Grundbegriffe der Feuerwehrarbeit in einem Grundlehrgang kennen. 70 Stunden müssen sie dafür die Schulbank drücken.

Ostingersleben l Dreimal in der Woche kommen in diesem Monat 25 junge Leute aus freiwilligen Feuerwehren der Verbandsgemeinde Flechtingen, aus Haldensleben und Satuelle zusammen, um ihre Grundausbildung zu absolvieren. Ein umfangreiches Themenangebot haben sie dabei zu durchlaufen. Denn von den rechtlichen Grundlagen für Feuerwehrleute im aktiven Dienst reicht die Palette über die technischen Grundlagen eines Brand- oder Rettungseinsatzes bis hin zur Erste-Hilfe-Ausbildung. "70 Stunden müssen die jungen Leute absolvieren, ehe die wichtigsten Themen durchgesprochen sind", sagt Gemeindewehrleiter Friedbert Kloß, der gleichzeitig Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Ostingersleben ist.

Ausbildung an wechselnden Standorten der Feuerwehren

Seine Wehr ist in diesem Jahr Gastgeber für die Ausbildung zur Rettung von eingeklemmten Unfallopfern aus Fahrzeugen. Für Lkw verfügen die Ostingersleber seit Neuestem über ein eigenes Gerüst, um die Fahrer aus ihren zerstörten Kabinen befreien zu können. Als Einsatzfeuerwehr unmittelbar an der Autobahn 2 rücken die Ostingersleber nicht selten nach Unfällen auf der Autobahn aus. Für die Feuerwehrmänner Stefan Herrmann und Tim Wunderling ist es eine dankbare Aufgabe, den jungen Leuten den Aufbau und die Wirkungsweise des Hilfsmittels zu erklären.

"Ich bin froh, so engagierte Kameraden in meinen Reihen zu haben. Wenn ich sie brauche, sind sie zur Stelle", lobt der Wehrleiter seine Truppe. Auch Hubertus Wunderling und Erik Wipper haben eine Ausbildungsgruppe übernommen. Sie zeigen den Umgang mit Schere, Spreizer und Handsäge, um Scheiben aus Unfallfahrzeugen zu bekommen und deformierte Türen öffnen zu können.

Dass unter den 25 Auszubildenden auch neun Mädchen sind, freut Friedbert Kloß besonders. Feuerwehrfrauen spielen mittlerweile eine große Rolle in den freiwilligen Wehren und sind aus deren Reihen nicht mehr wegzudenken.

Die Grundausbildung können Jugendliche ab 16 Jahren mitmachen. Wer zuvor schon in den Jugendfeuerwehren aktiv war, hat es natürlich etwas leichter als jemand, der ganz neu anfängt. In diesem Jahr haben die Freiwilligen Feuerwehren Alleringersleben, Altenhausen, Behnsdorf, Böddensell, Bregenstedt, Bülstringen, Flechtingen, Klüden, Morsleben, Ostingersleben, Süplingen und Zobbenitz junge Leute entsandt. Auch aus der Werksfeuerwehr des ERA Morsleben gibt es einen Teilnehmer.

Anfang April geht es in die praktische Prüfung

Die Zusammenarbeit klappt auch mit der Haldensleber Feuerwehr, die zwei Jugendliche und mit der Satueller, die einen Jugendlichen dabei haben. Für sie allein würde sich eine Grundausbildung einfach nicht lohnen. Dafür übernehmen die Haldensleber aber auch einen Tag der Grundausbildung. Den Ausbildungsplan hat Frank Alvermann, in der Gemeindewehrleitung zuständig für die Ausbildung, bestens durchorganisiert. Montags, freitags und sonnabends finden die Übungstage statt, immer mal an anderen Standorten und zu wechselnden Themen.

Am Ende der Grundausbildung stehen die theoretische und eine praktische Prüfung. Und dann wird sich zeigen, ob die Ausbilder Edgar Preckel, Benjamin Schrenke, Friedbert Kloß, Kai Reichhard, Frank Alvermann und Benny Wöhlbier den Unterrichtsstoff gut vermitteln konnten. Und das Deutsche Rote Kreuz gestaltet ebenfalls einen Ausbildungstag, an dessen Ende die jungen Leute den Erste-Hilfe-Nachweis erhalten können, der für die Führerscheinprüfung notwendig ist.