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Wettbewerb Darum wird in Halberstadt über Weihnachtsbäume diskutiert – und das Ende April

28.04.2021, 09:18
Der Suche danach, welcher Ortsteil Halberstadts den schönsten Weihnachtsbaum hat, wurde im Kulturausschuss erneut Thema.
Der Suche danach, welcher Ortsteil Halberstadts den schönsten Weihnachtsbaum hat, wurde im Kulturausschuss erneut Thema. Foto: dpa

Halberstadt/Emersleben

Ende April – das ist eigentlich die Zeit, in der sich in den meisten Kommunen mit dem Aufstellen des Maibaumes beschäftigt wird. In Halberstadt, genauer gesagt im Kultur- und Sportausschuss, aber wird über ein ganz anderes, sehr stachliges Gewächs diskutiert: den Weihnachtsbaum. Und das vier Monate nach dem Fest.

Siegerbaum in Sargstedt

Den Anstoß dafür gibt Marco Weiß von Emerslebener Wählergemeinschaft (EWG). „Ich habe eine Kritik an der Suche nach dem schönsten Weihnachtsbaum“, meldet sich das Ausschuss-Mitglied zu Wort. Diese Suche fand im vorigen Dezember erstmals statt und richtete sich an die Ortsteile Halberstadts. Gewonnen hat Sargstedt, gefolgt von Klein Quenstedt auf dem zweiten Platz und Langenstein auf Platz drei. Für den Erstplatzierten gab es einen Scheck in Höhe von 100 Euro.

„Die Idee an sich ist ja gut. Aber wir hatten vorher gar keine Informationen von der Stadt zu dem Wettbewerb“, bemängelt Weiß. „Die Jury kam in einer Nacht- und Nebelaktion in die Ortsteile und wir waren nicht vorbereitet.“ So habe sein Ort gar keine Chance gehabt, sich einen Platz auf dem Siegertreppchen zu sichern.

Kritik falsch adressiert

Von einer Nacht- und Nebelaktion könne nicht die Rede sein, erwidert Dieter Kühn (Freie Wähler), der nicht nur Vorsitzender des Kulturausschusses ist, sondern neben Thomas Rimpler, stellvertretender Oberbürgermeister und Fachbereichsleiter Stadtplanung, in der Jury des Baum-Wettbewerbs saß. Auch sei die Kritik falsch adressiert – nicht die Stadt habe die Suche ausgelobt. „Das war eine Idee der Ortsbürgermeister untereinander“, erläutert Kühn. „Wir wurden erst Mitte Dezember gebeten, als neutrales Gremium zu unterstützen“, ergänzt Thomas Rimpler. „Wir fanden die Aktion gut und unterstützenswert.“

Auch Ströbecks Ortsbürgermeister Jens Müller (SPD) bestätigt, dass die Idee aus den Ortsteilen kam. „Wir müssen uns das nicht von der Stadt organisieren lassen, das können wir selbst“, betont er. Dass sein Ort bei der Premiere nicht teilgenommen hatte, habe andere Gründe gehabt. „Ich hatte vor ein paar Jahren eine ähnliche Idee und bei den Bürgern war nur wenig Interesse erkennbar“, erläutert Müller. Er hoffe, dass sich das in diesem Jahr ändern würde.

Nachhaltigkeit als Kriterium

Klaus Begall (CDU) räumt ein, dass auch er erst im Nachhinein von der Baumsuche erfahren habe. Er regt deshalb an, den Wettbewerb in diesem Winter öffentlichkeitswirksamer zu gestalten, den Termin für die Begehung und die Kriterien, welche die Bäume erfüllen sollen, besser zu kommunizieren. Ein Wunsch, der auf breite Zustimmung trifft.

Dieter Kühn erläutert schon einmal, was die Bäume mitbringen müssen, um bei der Jury zu punkten. „Die Lage, Größe und Ausstattung spielen eine Rolle und wie sich die Anwohner, insbesondere die Kinder, an der Aktion beteiligen.“ Künftig könne auch die Frage der Nachhaltigkeit als Kriterium aufgenommen werden.