Kreiswettbewerb Das sind die Harzer Dörfer mit Zukunft
Was für die vorn platzierten Orte gesprochen hat und wofür sie ihre Preisgelder verwenden möchten. Wer den Landkreis beim Landeswettbewerb vertreten wird.

Osterwieck. - „Ich bin wirklich stolz auf unseren ersten Platz“, sagte Bürgermeister
Adolf Speck im Gespräch mit der Redaktion. Sein Heimatdorf Hedersleben hat den Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gewonnen und darf den Harzkreis nun auf Landesebene vertreten. An der Siegerehrung während des Harzfestes in Osterwieck konnte Speck nicht teilnehmen.
Angesichts der starken Konkurrenz aus den anderen 13 Teilnehmerdörfern wertete er den Erfolg als Überraschung. Wenn man seinen Worten aber zuhört, was das 1.300-Seelen-Dorf an Lebensqualität und damit Zukunft zu bieten hat, ist der erste Platz alles andere als überraschend. Zum Beispiel Grundschule, Turnhalle, neuer Sportplatz, Einkaufsmarkt, Arztpraxis, starke Vereine und eine gute Verkehrsanbindung. „Wir sind sehr gut aufgestellt“, unterstrich Adolf Speck. Was sich auch darin zeigt, dass Hedersleben heute so gut wie keinen Leerstand mehr habe.
Mit 4.000 Euro wurde dieser erste Platz versüßt. Geld, das nach den Vorstellungen des Bürgermeisters in die Vereinsaktivitäten fließen könnte. Aber da wolle er der Entscheidung des Gemeinderates nicht vorgreifen.
Während Hedersleben zum ersten Mal Kreissieger wurde, waren nachfolgend Platzierte in den letzten drei Jahrzehnten schon ganz vorn gewesen. Wie Silstedt seinerzeit zweimal im Kreis Wernigerode. Für Ortsbürgermeister Karl-Heinz Mänz nun ein schöner Abschluss nach den 34 Amtsjahren an der Spitze des Dorfes. Das Preisgeld von 3.000 Euro soll in die Organisation von zwei Jubiläen 2025 fließen: 1.030 Jahre Silstedt und 30 Jahre Museumshof.
Groß ist die Freude in Rieder über Rang drei. Ortsbürgermeister Norbert Küster nahm einen Scheck über 2.000 Euro in Empfang. „Wir feiern alle zehn Jahre unsere Ortsjubiläen“, sagte er. 2026 stehe das 1.090-Jährige an, dafür solle das Geld eingesetzt werden.
Titelchancen hatte auch Schauen. Platz fünf belegte das Dorf, das im vorigen Jahr sein 1.050-jähriges Bestehen gefeiert und in dessen Vorfeld viel bewegt hatte. Die Präsentation all der Schauener Aktivitäten hatte die Wettbewerbsjury derart begeistert, dass das Dorf mit einem Sonderpreis in Form eines 1.000-Euro-Schecks ausgezeichnet wurde. „Ich denke, das Geld können die Vereine gut gebrauchen“, sagte Ortsbürgermeister Erwin Marchlewsky. Seine Nachfolger im Ortschaftsrat werden darüber entscheiden. Im Alter von 75 Jahren gibt Marchlewsky sein Amt, das er seit 1990 über 27 Jahre inne hatte, nun ab. Auch die beiden Male, als Schauen Halberstädter Kreissieger geworden war, hatte er als Bürgermeister begleitet.
14 Orte nahmen am Dorfwettbewerb 2024 teil. Weitere Plätze gingen an Ströbeck (4.), Abbenrode (5.), Heudeber (6.), Benzingerode (7.), Zilly (8.), Königerode (9.). Veltheim (10.), Göddeckenrode (11.), Wülperode (12.) und Suderode (13.). Vizelandrätin Heike Schäffer und Harzsparkasse-Vorstandsmitglied Haiko Elschner nahmen die Ehrung vor. Das Geldinstitut hatte insgesamt 10.000 Euro an Preisgeld ausgelobt. „In den Kommunen gibt es immer irgendwelche Löcher zu stopfen. Ich denke, jeder Euro, mit dem wir unterstützen können, ist gut angelegtes Geld“, sagte Elschner.
Die hier nicht Geehrten sollen noch vom Land finanzielle Anerkennungen erhalten.
