Abrissantrag für Denkmal sorgt für Entsetzen Denkmalschutz entscheidet über Amtshof Langenstein
Der Besitzer des Amtshofes Langenstein will das Ensemble in der Ortsmitte abreißen. Wie sieht es mehr als sechs Monate nach der strittigen Antragstellung aus.

Langenstein. - Vor einem halben Jahr schlug die Nachricht, dass der Besitzer des Amtshofes in Langenstein das unter Denkmalschutz stehende Ensemble im Herzen des Dorfes abreißen will, wie eine Bombe ein. Der Ortschaftsrat kritisierte das Vorhaben und stellte sich dagegen. Seit Jahren wird der Besitzer von den Abgeordneten immer wieder angezählt, weil er nichts zum Erhalt des Komplexes unternommen hat. Seit dem Frühsommer herrscht Ruhe. Denise Vopel, Sprecherin des Landesverwaltungtsamtes in Halle, informiert auf Nachfrage, wann eine Entscheidung fällt.
„Das Antragsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Insbesondere steht noch die Stellungnahme des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) aus“, berichtet Vopel zum Stand des Verfahrens. Das LDA habe dazu mit E-Mail vom 12. Dezember um Fristverlängerung bis zum Ende der 51. Kalenderwoche gebeten. Anschließend werde der Antragsteller noch einmal angehört, bevor die Entscheidung getroffen werden kann, so die Sprecherin. Über Kreuz liegen die Langensteiner mit dem Besitzer des Amtshofes schon seit mehr als einem Jahrzehnt. Statt in die Sicherung und den Erhalt des Denkmals zu investieren, will der Eigentümer nun Tatsachen schaffen und den Amtshof abreißen. Verheerend ist, dass der Amtshof sich mitten im Dorf befindet, somit maßgeblich das Ortsbild bestimmt – umgeben von vielen schönen, alten und von ihren Besitzern liebevoll herausgeputzten Fachwerkhäusern.
Ortsbürgermeister Holger Werkmeister (FDP) und der Ortschaftsrat waren entsetzt über das Vorhaben, das für Langenstein wichtige Denkmalschutz-Ensemble abreißen zu wollen. Halberstadts Oberbürgermeister Daniel Szarata (CDU) votierte im Juni: „Die Stadt Halberstadt wird den Denkmalstatus des Amtshofes nicht aufgeben. Dementsprechend gehen wir auch davon aus, dass an der Stelle nichts abgerissen wird.“