1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Die "Roten Skorpione" wollen Cheerleading populärer machen

Halberstädter Cheerleader suchen sportliche und ehrgeizige Mitstreiter Die "Roten Skorpione" wollen Cheerleading populärer machen

Von Christin Käther 17.08.2011, 06:27

Cheerleading ist eine amerikanische Sportart und wird in Deutschland immer beliebter. Die Teams treten in der Regel auf Sportveranstaltungen auf, vorwiegend beim American Football und beim Basketball. Auch der VfB Germania hat ein eigenes Cheerleader-Team - die "Red Scorpion".

Halberstadt. Ursprünglich war Cheerleading nur den Männern vorbehalten. Heute machen das häufiger die Frauen. In den USA gehört Cheerleading mittlerweile zum Volkssport und ist bei vielen Wettkampfspielen nicht mehr wegzudenken. Es gibt sogar große Meisterschaften in unterschiedlichen Kategorien. In Deutschland arbeitet sich Cheerleading seit 1980 langsam vor. Besonders in Halberstadt liegt noch viel Arbeit vor den wenigen Mitgliedern.

Cheerleading kommt aus dem Englischen und versteht sich als eine Art Animation des Publikums. Cheerleader machen im Prinzip nichts anderes, als die Zuschauer mit einem Mix aus Tanz, Turnen, Akrobatik und Anfeuern zu unterhalten und für gute Stimmung während eines Spiels zu sorgen. Über 400 Cheerleader-Teams gibt es in Deutschland. Eines davon gehört zum VfB Germania Halberstadt und nennt sich "Red Scorpions".

Die Halberstädter Football-Mannschaft "Black Panther" hatte zu Spielzeiten eine eigene Cheerleader-Gruppe. Zu ihr gehörten Daniela Wäser und Juliane Ahrend. Sie wollten den Sport auf keinen Fall aufgeben, als sich das Football-Team auflöste. "Damals habe ich überlegt, einen eigenen Verein zu gründen, habe mir die Aufgabe aber nicht zugetraut", erinnert sich Daniela Wäser. Deswegen hielt sie Ausschau nach dem größten Sportverein in der Kreisstadt. Der VfB Germania nahm die verbliebenen Cheerleader in seinen Verein auf. Das war vor fünf Jahren.

35 Mitglieder, jüngsten sind acht Jahre alt

Ein Name für das Team war schnell gefunden: "Red Scorpion"-Cheerleader. Red - wie Rot - wurde wegen der Vereinstrikotfarbe gewählt. Richtige Cheerleader-Mannschaften beinhalten immer ein Tier in ihrem Namen, "und so hatte man sich eben für den Skorpion entschieden", so Daniela Wäser.

Vorerst traten die "Red Scorpions" zu den Fußballspielen des VfB Germania auf. Mittlerweile sind die Cheerleader eine eigenständige Gruppe, die man für verschiedene Veranstaltungen buchen kann.

Das Team hatte es von Anfang an nicht leicht. Sponsoren lassen sich nur schwer finden, die die Cheerleader unterstützen wollen. Trotz kleiner Erfolge auf einigen Cheerleader-Wettkämpfen in Berlin und Gera stand die Gruppe kurz vor dem Aus. Das lag vor allem am Mitgliederschwund. Im vergangenen Jahr besserte sich die Situation, nachdem die Cheerleader die Projektwoche am Gymnasium Martineum begleiteten. Durch ihre Präsenz konnten neue Mitstreiter für den Sport begeistert werden. Derzeit besteht der Verein aus 35 Cheerleadern, darunter zwei Jungs. Einige von ihnen sind schon seit der Gründung 2006 dabei und haben sich technisch enorm weiterentwickelt.

Kinder ab acht Jahren können beim Cheerleading mitmachen. Die Voraussetzungen dafür sind lediglich ein gewisser Grad an Beweglichkeit und - ganz wichtig - Disziplin. "Denn nur wer hart an sich arbeitet und regelmäßig zum Training erscheint, kann auf den Auftritten glänzen", erklärt Daniela Wäser. Die Psychologie-Studentin hat vor vier Jahren ihre Trainerlizenz im Cheerleading erworben und trainiert zusammen mit ihrer Freundin Juliane Ahrend die "Red Scorpions" zweimal in der Woche.

"Bei Sportmannschaften ist es typisch, dass die Cheerleader Sprüche aufsagen. Auf normalen Auftritten machen wir das nicht, weil die Sprüche auf Englisch sind und sie kaum keiner versteht", sagt Daniela Wäser. In Halberstadt und Umgebung trifft man die "Red Scorpions" öfter an, zum Beispiel beim Schachturnier in Ströbeck, Hoffest des Gymnasiums Martineum und jüngst auf der Beachfeelings-Party Anfang Juli.

Auch im Cheerleader Camp in Wernigerode Anfang des Jahres waren die Halberstädter dabei. Dort trafen sie auf andere Teams aus Sachsen-Anhalt, um sich mit ihnen und den Trainern auszutauschen. Während der Zeit verbesserten alle ihre akrobatischen und turnerischen Fähigkeiten und erlernten neue Techniken und Tänze erlernen. Sogar ein Cheerleader-Coach aus den USA war zu Gast, um die 120 Teilnehmer zu trainieren.

Aktionstag findet am 24. September statt

Am 24. September bezeiligen sich die "Red Scorpions" am bundesweiten Aktionstag. In den Rathauspassagen wird ab 11 Uhr ein öffentliches Training stattfinden, zu dem sich Interessenten über den Verein und Sport informieren können. Wer bei den Cheerleadern mitmachen möchte, kann sich auch über die Homepage der "Red Scorpions" anmelden:

www.rsc-hbs.de