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Damit Kinderaugen wieder leuchten Eilenstedter erfüllen auch in der Corona-Zeit Herzenswünsche

2010 ist in Eilenstedt die Idee entstanden, in der Adventszeit besonders an Kinder zu denken, die in Kinderheimen leben. In diesem Jahr sind die Herzenswünsche bereits kommenden Freitag auf dem Dorfplatz zu erfahren.

Von Ramona Adelsberger 10.11.2021, 09:45
Der kleine Kilian lebt im Kinderheim Friedrichsbrunn und hat im Vorjahr mächtig über sein großes Geschenk gestaunt.
Der kleine Kilian lebt im Kinderheim Friedrichsbrunn und hat im Vorjahr mächtig über sein großes Geschenk gestaunt. Archivbild: Adelsberger

Eilenstedt - Seit 2010 ist der Wunschbaum eine feste Größe in der vorweihnachtlichen Huy-Ortschaft Eilenstedt. Hier sind Herzenswünsche von Mädchen und Jungen aus den Kinderheimen Anderbeck und Friedrichsbrunn angebracht, die von Bürgern abgenommen und dann erfüllt werden.

Eigentlich treffen sich am Sonnabend vor dem ersten Advent immer viele Eilenstedter, Nachbarn und Gäste auf dem weihnachtlich geschmückten Dorfplatz, wie gesagt, eigentlich. Denn nun schon zum zweiten Mal kann das Wunschbaumfest mit dem gemeinsamen Weihnachtsbaumschmücken nicht so stattfinden, wie es die Eilenstedter gern hätten.

Grund sind die Corona-Einschränkungen, die ein unbeschwertes Beisammensein auch in diesem Jahr nicht zulassen. Die aktuellen Auflagen besagen, dass der Veranstalter ein Hygienekonzept vorzulegen und umzusetzen hat. Dazu gehören eine Zutrittskontrolle und die Führung von Anwesenheitslisten. Hierfür müsste der Dorfplatz eingezäunt, Ein- und Ausgänge organisiert, eventuell sogar Teststationen aufgebaut werden. „Kein Verein sieht sich in der Lage, die aktuellen Vorgaben zu verantworten“, so der Eilenstedter Ortsbürgermeister Michael Richter (parteilos).

58 Herzenswünsche warten auf Erfüllung

Somit wird es auch in dieser Weihnachtszeit still auf dem Eilenstedter Dorfplatz bleiben. Doch die Heimkinder aus Friedrichsbrunn und Anderbeck sollen auch in diesem Jahr nicht auf ihre Geschenke verzichten, waren sich die Verantwortlichen einig. Daher haben Iris und Michael Richter längst den Kontakt zu den Heimleitungen und den Betreuern gesucht.

„Insgesamt 58 ganz unterschiedliche Wünsche sind uns aus Anderbeck und Friedrichsbrunn nach Eilenstedt übermittelt worden und warten nun darauf, von lieben Weihnachtswichteln erfüllt zu werden“, sagt Iris Richter und erklärt, dass die Aktion in diesem Jahr schon etwas eher beginnt. Den Spendern und Wunscherfüllern soll genügend Zeit für die Beschaffung der gewünschten Geschenke eingeräumt werden.

„Wir werden die Wunschzettel bereits am kommenden Freitag, 12. November, in der Zeit von 16 bis 17 Uhr auf dem Dorfplatz verteilen.“ Alle dann noch freien Wünsche können persönlich per Telefon 01 76/ 44 45 86 13 erfragt, vereinbart und entgegen genommen werden. Und auch Geldspenden sind herzlich willkommen, dafür sind die Heimleitungen immer ganz besonders dankbar, weil sie so besondere gemeinsame Unternehmungen ermöglichen können.

Geschenke werden zunächst gesammelt

„Damit kein Wunsch unerfüllt bleibt, sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen, sich einen der Wunschzettel auszusuchen“, so Iris Richter und verweist auf die Beachtung der Hygieneregeln wie das Tragen einer Maske und die Einhaltung des gebotenen Abstandes.

Die Geschenke werden gesammelt und dann nach Anderbeck und Friedrichsbrunn gebracht. „Das hat in beiden Heimen bereits im Vorjahr mit viel Abstand sehr gut funktioniert“, erinnert sich Iris Richter an ein übervolles Auto und die Übergabe der Päckchen an die Mädchen und Jungen. Diese habe im Freien stattgefunden und für strahlende Kinderaugen, für viel Freude und emotionale Momente gesorgt hatte. Und selbst die etwas älteren und gern mal coolen Heimkinder hätten ihr Geschenk neugierig ausgepackt, sich herzlich bedankt und viele Grüße nach Eilenstedt ausgerichtet.

Gute Beziehungen zu den Kinderheimen

Das Verhältnis zwischen den Kinderheimen und den Eilenstedtern ist ohnehin enger geworden. „Wir fragen gezielt, was die Heimkinder gebrauchen können und organisieren dann“, so Iris Richter. So sei in diesem Jahr wiederholt eine große Fuhre gut erhaltener Fahrräder nach Friedrichsbrunn gegangen. Im Sommer waren die Kinder aus Friedrichsbrunn und Anderbeck auch im Freibad beim Sommerfest dabei.