Im Gespräch mit Hoteldirektor Frank Butzke / Essen wie vor 100 Jahren Eine kulinarische Zeitreise zum Jubiläum
Das Haus der Familie Klamroth beging zum Jahreswechsel sein 100-jähriges Bestehen. Nach dem Familiensitz wurde es zum Hotel. Im heutigen "Parkhotel Unter den Linden" in der Klamrothstraße gab es einen Reigen von Veranstaltungen. Dazu befragte Dieter Kunze Hoteldirektor Frank Butzke.
Volksstimme: Können Sie bereits ein Zwischenfazit zum runden Jubiläum ziehen?
Frank Butzke: Alle Veranstaltungen wurden sehr gut besucht und das Interesse an den kommenden ist ungebrochen. Sowohl die Geschichten mit Frau Klamroth und Herrn Hofheinz als auch die Abende mit dem Singekreis des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums unter der Leitung von Herrn Gehder haben die Besucher erfreut. Deshalb gilt an dieser Stelle mein besonderer Dank den genannten Mitwirkenden, meinen Mitarbeitern und natürlich unseren Gästen.
Volksstimme: Was ist denn als nächstes geplant?
Butzke: Vom 16. bis zum 22. Januar bieten wir unseren Gästen eine kulinarische Zeitenreise mit Gerichten aus den drei Epochen des Hauses an: So servieren wir zum Beispiel Mutter Elses Rote Linsensuppe oder aus den Zeiten des Hotels "Weißes Ross" ein Rumpsteak mit Pfirsichspalten und Pfefferkäse überbacken und vieles andere mehr. Wir haben uns weitestgehend an den günstigen Originalpreisen aus dem Jahr 1986 orientiert, eben nur die Währung ist heute eine andere.
Volksstimme: Wie erleben Sie dieses Jubiläum und welches war eigentlich für Sie persönlich der Moment, der Sie am stärksten emotional berührt hat?
Butzke: Ich schwelge in diesen Tagen noch mehr als sonst in Erinnerungen, suche nach Dingen aus vergangenen Tagen und denke immer wieder an das Morgen, an die nächsten 100 Jahre. Dabei bin ich stets bemüht, den ursprünglichen Charakter des Hauses durch eine möglichst familiäre Atmosphäre fortzuführen. Am stärksten berührt hat mich zweifellos die Enthüllung der Fassade des Hauses im Jahr 1993 nachdem sie sandgestrahlt worden ist. Da wurde aus dem inzwischen ergrauten "Ross" innerhalb weniger Augenblicke ein Gebäude, das hell erstrahlte und von dem man nun wusste, warum es u. a. von vielen Architekten so gewürdigt wird.