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Ein Traktor brennt völlig aus und ein Tor wird stark beschädigt / Drei Feuerwehren im Einsatz Feuer auf dem Gelände der alten Hopfendarre

Von Christian Besecke 04.11.2013, 02:13

Auf dem Gelände der alten Hopfendarre in Nienhagen hat es am Sonnabend gegen drei Uhr gebrannt. Drei Feuerwehren verhinderten mit fünf Einsatzfahrzeugen das Übergreifen des Feuers auf das Gebäude.

Nienhagen l Das Gelände der alten Hopfendarre in Nienhagen liegt friedlich da. Nichts weist am Sonntag mehr darauf hin, dass hier in der Nacht zum Sonnabend ein Brand gewütet hat. Selbst an der Giebelseite, die Richtung Gröningen weist, sind keine Spuren des Feuers mehr zu sehen, ein hoher Holzpalisadenzaun verwehrt den Blick in den Hof. Genau dort schlugen am Sonnabend die Flammen hoch.

Die Feuerwehr Schwanebeck wurde von der Rettungsstelle um 3.02 Uhr alarmiert und rückte sieben Minuten später in den Ortsteil Nienhagen aus. "Um 3.13 Uhr waren wir vor Ort und sahen den Brand auflodern", berichtet Peter Quedenfeld, der Wehrleiter der Schwanebecker. "Wir haben uns sofort Zugang verschafft und mit den Löscharbeiten begonnen." Wenig später trafen die Wehren aus Emersleben und Groß Quenstedt ein. Insgesamt befanden sich fünf Fahrzeuge im Einsatz.

Die 21 Feuerwehrmänner hatten alle Hände voll zu tun, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Auch die Polizei und ein Rettungswagen trafen in Nienhagen ein. Letzter diente aber nur der Absicherung der Brandbekämpfung, denn zum Zeitpunkt des Brandes bestand keine akute Gefahr für Menschen, da sich laut Brandschützer niemand auf dem Gelände der Darre aufhielt.

"Wir haben zwei Brandherde bekämpft", erläutert Einsatzleiter Quedenfeld. "Ein an der Hauswand abgestellter Traktor brannte völlig aus", berichtet er weiter. "Das hintere Eingangstor hat ebenfalls erheblich Schaden genommen, wir haben den Brand aber rechtzeitig gelöscht und ein Übergreifen auf das Gebäude verhindert." Danach seien die Wehren aus Emersleben und Groß Quenstedt wieder abgerückt. "Wir mussten noch vor Ort bleiben und auf den Eigentümer warten. Dieser hat uns das Gebäude aufgeschlossen, so dass wir es noch einmal kontrollieren konnten", so Quedenfeld. Die erhebliche Hitzeentwicklung an der Giebelwand habe das notwendig gemacht. Erst nach dieser Sicherheitskontrolle rückten auch die Schwanebecker wieder ab. Gegen 5.50 Uhr trafen sie im heimischen Gerätehaus ein, und der Einsatz war auch für sie beendet.

Die Polizei konnte am Sonntag noch keine Angaben darüber machen, ob es sich bei dem Feuer um Brandstiftung gehandelt hat. Die Brandermittler nehmen erst am heutigen Montag ihre Arbeit vor Ort auf, hieß es.

Peter Quedenfeld wagt sich da schon ein Stück weiter vor: "Was, außer Brandstiftung, soll es denn sonst gewesen sein", fragt der Schwanebecker Wehrleiter rhetorisch zurück. "Wir haben zwei auseinanderliegende Brandherde bekämpft", erinnert der Wehrchef noch einmal. "Vom brennenden Traktor an der Giebelwand des Hauses aus hat das Feuer offensichtlich nicht auf das Tor übergegriffen."

"Ein Traktor brannte völlig aus. Das hintere Eingangstor hat ebenfalls erheblichen Schaden genommen, wir haben den Brand aber rechtzeitig gelöscht und ein Übergreifen auf das Gebäude verhindert."

Peter Quedenfeld, Feuerwehr Schwanebeck und Einsatzleiter

Nicht nur diese mutmaßliche Brandstiftung macht den Fall brisant, sondern das Anwesen an sich. Die alte Hopfendarre in Nienhagen war in der Vergangenheit immer wieder Veranstaltungsort für Rechtsrock-Konzerte. Erst im Mai dieses Jahres hat hier ein solches Konzert stattgefunden. Mehrere Aktionsbündnisse hatten im Ort gegen die Ausrichtung protestiert, nachdem der Veranstalter in letzter Instanz vor Gericht ein Verbot noch gekippt hatte.

Hinter vorgehaltener Hand wird in der Gemeinde gemunkelt, dass der Besitzer des Grundstücks schon in mehreren anonymen Schreiben persönlich bedroht worden sei. Diesen Fakt bestätigt auch ein der Redaktion namentlich bekannter Einwohner von Nienhagen.