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Landwirte und Hobbygärtner haben nach dem langen Winter sehr viel zu tun Frühlingserwachen: Schluss mit dem Winterschlaf und raus in die Natur!

Von Anett Roisch 15.04.2013, 03:24

Calvörde erwacht aus dem Winterschlaf. Landwirte holen ihre Traktoren aus der Scheune und die Pferde aus dem Stall. Kleingärtner sind bereits aktiv und haben viel nachzuholen. Kinder genießen das Spielen im Freien und erobern beim Klettern die Bäume.

Calvörde l Nach über hundert trüben Tagen lässt sich die Sonne endlich wieder für längere Zeit blicken. Und auch der Frühling ist seit dem Wochenende in greifbare Nähe gerückt. "Raus in die Natur!", heißt es für die Kinder. Das lassen sich der neunjährige Moritz Lüders, der neuneinhalbjährige Jannis Zinn und seine sechsjährige Schwester Theresa nicht zwei Mal sagen. Während die Jungen im Sturm den Apfelbaum erobern, braucht Theresa noch die "Räuberleiter" und schon sitzt sie auch wie eine Dschungelkönigin in der Baumkrone. "Mein Opa hat gesagt, dass wir auf die Hühner aufpassen sollen. Der Habicht jagt das Federvieh. Zwei Hühner hat er schon gefressen", erzählt Jannis. "Und der Fuchs, der hat sich auch schon ein Huhn geschnappt", weiß Theresa ganz genau. Ganz spontan hat auch Vater Uwe Zinn auf die Frühlingssonne reagiert. "Es gibt jetzt viel zu tun", blickt er voraus und verbrennt Geäst und Gartenabfälle. Doch jetzt ruft die Mutter zur Kaffeezeit.

Normalerweise geht es zu dieser Zeit des Jahres in den Gartenanlagen hoch her. Doch in diesem Jahr verharrten die Gartenfreunde lange Zeit in Wartestellung: Es war einfach zu kalt. Jetzt aber wollen sie endlich loslegen. Allmählich kommen die Kleingärtner, bringen Erdbeerpflanzen in die Erde und setzen Kartoffeln. Andere Hobbygärtner scharren noch mit den Füßen auf ihren Beeten, prüfen, ob sie endlich loslegen können.

Hans-Otto Lüders, Landwirt und Vorsitzender des Reitvereins Calvörde, weiß gar nicht, was er zuerst tun soll. "Es ist ein Frühlingserwachen und so viel Arbeit. Und der Tag ist viel zu kurz", erklärt er. Höchste Zeit wird es für die Frühjahrsbestellung. "Die Ackerflächen für Hafer und Mais müssen noch zurecht gemacht werden. In zehn Tagen können wir mit dem Maislegen beginnen", sagt er, ist völlig außer Atem und ergänzt schmunzelnd: "Nun ist es vorbei mit dem Winterschlaf." Gerade war er noch mit dem Traktor auf dem Acker, schon ist er im Stall, um auch noch die fünfjährige Stute Samira auf die Koppel zu bringen. Aufgeregt wiehert die zottige Braune, die es kaum erwarten kann, mit den anderen Pferden über die Wiese zu laufen. Eines seiner Pferde bekommt demnächst ein Fohlen. "Ich warte jeden Tag drauf. Eine Woche ist sie schon über die Zeit. Ich nehme an, es wird ein Sonntagskind."