Fusion Abschied von Ilsetal

Eine Ära ging in dieser Woche zu Ende. Zum letzten Mal saß der Verwaltungsrat der Ilsetaler Wasser-Abwasser-Anstalt zusammen.

Von Mario Heinicke 27.11.2015, 02:00

Stadt Osterwieck l Ab 1. Januar 2016 werden die Trinkwasserversorgung und die Abwasser­entsorgung für die Einwohner in Osterwieck, Berßel, Bühne, Lüttgenrode, Schauen und Wülperode von Blankenburg aus verwaltet. Dort hat der Trink- und Abwasserzweckverband Vorharz (TAZV) seinen Sitz, in den die sechs Ortschaften integriert werden. Die anderen acht Orte der Stadt Osterwieck sind dort schon vertreten.

Als Anstalt öffentlichen Rechts bestand Ilsetal zwar nur vier Jahre, doch einschließlich der Vorgänger-Organisationsstruktur als Zweckverband war man 24 Jahre zusammen.

Früher wurden die Beschlüsse von einer Verbandsversammlung getroffen, zuletzt als Anstalt vom Verwaltungsrat, bestehend aus Lokalpolitikern der Mitgliedsgemeinden. Und der Verwaltungsrat saß nun am Dienstagabend ein letztes Mal zusammen, um die allerletzten Beschlüsse zu fassen.

Im öffentlichen Sitzungsteil betraf das eine Finanzierungsänderung für die Investitionen dieses Jahres. Da die Anstalt für ihren Wechsel zum TAZV Vorharz 458 000 Euro Fördermittel für die Wülperöder Abwasser­erschließung nachträglich ausgezahlt bekam, braucht sie eine geplante Kreditaufnahme nicht in Anspruch zu nehmen.

Sozusagen fast bis zum letzten Tag wird im Ilsetaler Gebiet noch investiert. Gegenwärtig arbeitet eine Firma an der Schauener Trinkwasserversorgung. Eine neue Überlandleitung wird gebaut und zwischen Berßel und Wasserleben ans Fernwassernetz angeschlossen. In Schauen kann damit der Hochbehälter außer Betrieb genommen werden, um im Dorf eine ganzjährig gute Wasserqualität zu erhalten. Die Arbeiten sollen nach Informationen von Ilsetal-Vorstand Holger Ballhausen am 11. Dezember abgeschlossen werden.

Ballhausen berichtete, dass die Abwassergebühr 2016 stabil bleibt und schätzt das nach jetzigem Stand auch für 2017 ein. Für 2017 soll es eine Neukalkulation geben, die dann aber nur in dem einen Jahr gilt. Danach soll auch das Ilsetaler Gebiet in den Turnus der Vorharzer Dreijahreskalkulation kommen, der 2018 wieder beginnt. „Wir haben immer gut gewirtschaftet“, unterstrich Ballhausen.

Verändern wird sich ab 2016 die Zahl der Gebührenabschläge im Jahr. Bisher waren für die Ilsetaler vier Abschläge im Jahr üblich. Im Vorharz sind es neun. 2016 soll ein Übergangsjahr mit acht Abschlägen sein.

Mit dem Wechsel der sechs Orte in den TAZV Vorharz wird dessen Verbandsversammlung um drei Vertreter aufgestockt. Deren Wahl soll im Osterwiecker Stadtrat am 10. Dezember erfolgen, kündigte Bürgermeisterin und Verwaltungsratsvorsitzende Ingeborg Wagenführ (Buko) an. Wobei bereits vorgegeben ist, dass zwei Sitze an die Elferfraktion und ein Sitz an die Fallstein-Fraktion gehen. Die Freie Fraktion hat schon zwei Sitze in dem Blankenburger Gremium. Außerdem ist die Bürgermeisterin dort vertreten.

Wagenführ würdigte zum Abschied von Ilsetal auch nochmal die 20-jährige Arbeit von Holger Ballhausen als Geschäftsführer bzw. Vorstand. Außerdem begrüßte und dankte sie zwei ihrer Vorgänger, die früheren Vorsitzenden der Verbandsversammlung Wolfgang Retzlaff (2005-2009) aus Wülperode und Ulrich Kolbe (2009-2011) aus Berßel. Und mit Ulrich Simons, dem heutigen Osterwiecker Ortsbürgermeister, saß ein Gründungsmitglied von 1991 am Tisch, das auch jetzt noch im Verwaltungsrat vertreten ist. Er war seinerzeit Stadtdirektor von Osterwieck und habe damals nach seinen Worten den Verbandsnamen Ilsetal vorgeschlagen.