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Millionen-Investition rettet denkmalgeschütztes Gebäude / 14 altersgerechte Wohnungen entstehen Glanz des 228 Jahre alten Sternenhauses wird aufpoliert

Von Jörg Endries 24.04.2013, 03:17

Aufwendig saniert wird derzeit das Sternenhaus in der Sternstraße Halberstadts. Das Cecilienstift lässt im zuletzt als Altersheim genutzten und unter Denkmalschutz stehenden Gebäude 14 altersgerechte Wohnungen errichten. Bereits im Sommer soll das Haus bezugsfertig sein.

Halberstadt l Das Sternenhaus gehört zu den Perlen im Stadtbild Halberstadts. 228 Jahre alt und unter Denkmalschutz stehend, hat es im Laufe der Zeit jedoch viel vom einstigen Glanz eingebüßt.

Das Cecilienstift, das das Gebäude bereits 1931 erwarb, hat im vergangenen Jahr die Weichen für die Sanierung des eindrucksvollen Hauses in der Sternstraße gestellt. Einhergehend damit hat der Vorstand des Stifts eine neue Nutzung des Gebäudes beschlossen, in dem bis 2010 ein Altenpflegeheim untergebracht war.

Im 1785 erbauten Haus entstehen derzeit insgesamt 14 altersgerechte Wohnungen. Die Etagen sind barrierefrei mit einem Fahrstuhl erreichbar. Bereits im Sommer dieses Jahres sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.

Das Sternenhaus vor dem sicheren Verfall zu retten, lässt sich das Cecilienstift etwas kosten. "Wir investieren immerhin 1,4 Millionen Euro in die Sanierung, den Umbau und die brandschutztechnische Ertüchtigung", berichtet Holger Thiele, Vorstand und Verwaltungsdirektor des Cecilienstifts. Die Summe sei nur mit der kräftigen 40-prozentigen Förderung zu finanzieren, betont Thiele. Und natürlich mit einer wirtschaftlichen Nutzung, dem altersgerechten Wohnen.

"Äußerlich sah zwar alles glatt und sauber aus, aber dahinter war der Teufel los, es war ziemlich viel kaputt."

Architektin Uschi Hülsdell

Architektin Uschi Hülsdell bestätigt, dass sich das Sternenhaus in einem schlechten Zustand befand. "Äußerlich sah zwar alles glatt und sauber aus, aber dahinter war der Teufel los, es war ziemlich viel kaputt", resümiert die Halberstädterin.

So lief zum Beispiel über Jahrzehnte Wasser hinter die Fassade. Tragende Balken der Holzkonstruktion waren demzufolge stark vergammelt und mussten aufwendig erneuert werden. Die Rückseite des Gebäudes erhält eine komplett neue Holzfassade. An der Straßenseite des Hauses gab es keine Entwässerung. Das Spritzwasser von der Straße konnte ungehindert in das Haus eindringen und schädigte es. Nur mit großem Aufwand sei es möglich gewesen, das Sternenhaus zu retten, betont Uschi Hülsdell.

Für die Architektin ist die vielbefahrene Bundesstraße direkt vor dem Haus kein Problem. "Die Zimmer zur Sternstraße bekommen schallgeschützte Spezialfenster." Ein großes Plus sei die grüne Perle hinter dem Haus. Ein schöner Park mit einem alten Baumbestand. Ein hölzerner Pavillon aus dem Jahr 1904 gehört dazu und soll künftig von allen Mietern genutzt werden können. "Für die Sanierung fehlen uns derzeit etwa 20 000 Euro", bedauert Uschi Hülsdell. Beim Umbau des Sternenhauses habe man so viele Baustellen gefunden, von denen man vorher nichts wusste. Daher fehlt jetzt das Geld für den Pavillon.

Das Interesse am Wohnen im historischen Ambiente des Sternenhauses mit modernem Komfort ist groß, trotz der vielbefahrenen Sternstraße direkt vor der Haustür.

130 potenzielle Mieter haben kürzlich zum Tag der offenen Tür das Haus unter die Lupe genommen.