Jazznacht im Harz Halberstadt swingt wieder - für eine Nacht: Das erwartet das Publikum im Theater
Das Musikforum Halberstadt lädt wieder zu einer Jazznacht ein. Die Mitglieder wählen demokratisch aus, wer auftreten darf - und setzen dabei ebenso auf Gegensätze wie auf ansprechende Klänge.
Halberstadt. - Wenn Halberstadt jazzt, wird es spannend. Das Musikforum Halberstadt hat immer Bands auf der Bühne, die nicht nur virtuos ihre Instrumente beherrschen, sondern die Zuhörer regelrecht gefangen nehmen mit ihrem Können. Selbst jene, die nur einmal im Jahr dieser Musikrichtung Tribut zollen - zur Halberstädter Jazznacht.
Am 5. April ist es wieder soweit, auf der Bühne des Theaters werden erneut zwei gegensätzliche Jazzbands zu erleben sein. Den Auftakt machen Adam B. Ezra und Michael Olivera. Das Duo hat eine ungewöhnliche Instrumentenkombination - Bass und Schlagzeug. „Die beiden werden den etwas ruhigeren Part des Konzertabends tragen“, sagt Klaus Huch. Wobei der Vorsitzende des Musikforums Halberstadt weiß, dass die beiden Musiker einen mitreißenden Sound schaffen.
Der eine ist in Portugal zuhause, der andere in Spanien - und beide lassen sich von einer Vielzahl von Musikgenres und Traditionen beeinflussen. Kein Wunder, ist die iberische Halbinsel doch seit Jahrhunderten ein Schmelztiegel der Kulturen.
Das Saiteninstrument und die Drums erzeugen einen besonderen Groove - davon wollen sie im April auch die Halberstädter überzeugen.
Zweiter Act erobert mit elf Leuten Halberstadts Theaterbühne
Die zweite Band des Abends ist im Wortsinne raumgreifend - immerhin hat Philipp Lassiter für diesen Auftritt zehn weitere Musiker in seine Band geholt. „Er war auch schon mit 25 unterwegs“, berichtet Klaus Huch. „Aber das würde sowohl unseren Bühnenplatz als auch unsere Finanzen sprengen.“
Schließlich finanziert sich die Jazznacht komplett aus Spenden von Firmen und Privatpersonen, wird die ganze Organisation ehrenamtlich gewuppt. „Jedes Jahr gehen wir auf Betteltour, zum Glück halten uns einige Firmen und Unterstützer seit Jahren die Stange. Sonst gäbe es uns nicht schon 25 Jahre. Aber wir sind jedes Jahr aufs neue dankbar, für diese Hilfe.“
Hommage an den Weltstar Prince mit Künstler aus Amsterdam
Auf Philip Lassiter freut sich Klaus Huch ebenfalls, haben Lassiters Erfahrung mit erstklassigen Kompositionen und Arrangements sowie dessen virtuoses Trompetenspiel dem in Amsterdam lebenden Musiker besondere Aufträge beschert - unter anderem als Bläser-Arrangeur und Sektionsleiter bei Prince und New Power Generation sowie in der Zusammenarbeit mit Kirk Franklin, Ariana Grande und Roberta Flack.
Lassiter kam 2010 zum ersten Mal mit Prince in Kontakt. Wie viele der Kollegen des verstorbenen genreübergreifenden Meisters ließ sich Lassiter von Princes Arbeitsethik und seiner Hingabe zum Experimentieren inspirieren. Auch sein elfköpfiges Ensemble, dass in Halberstadt auftritt, wird den Geist von Prince verkörpern.
Ausgewählt werden die Künstler der Jazznacht übrigens ganz demokratisch. „Wir schicken ein paar Vorschläge samt Hörbeispiel an alle Mitglieder, die verteilen Punkte. Und am Ende versuchen wir denjenigen zu engagieren, der die meisten Punkte auf sich vereint“, so Huch.
Karten für die Jazznacht gibt es an den Theaterkassen, sie kosten wie vergangenes Jahr 40 bzw. 36 Euro, Schüler und Studenten zahlen die Hälfte.