1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Halberstädter für Verbot von Steingärten

Harz Halberstädter für Verbot von Steingärten

Schottergärten erhitzen aktuell die Gemüter in Halberstadt. Bei einer Volksstimme-Umfrage spricht sich die Mehrheit für ein Verbot aus.

Von Jörg Endries 16.09.2020, 01:01

Halberstadt l Der Vorstoß der AfD-Stadtratsfraktion zum Verbot von Schotter- und Gesteinsgärten in der Stadt Halberstadt befeuert die Diskussion über Für und Wider unter den Halberstädtern. Am Dienstag (15. September) nutzten viele Bürger die Möglichkeit, entweder per TED und Online-Umfrage für oder gegen das Verbot abzustimmen. Andere nutzten die Offerte, ihre Meinung zum Antrag der AfD-Fraktion direkt am Lesertelefon der Volksstimme oder per E-Mail mitzuteilen.

Hans-Joachim Schach aus Halberstadt: „Auch wenn die AfD den Vorschlag zum Verbot der Schottergärten eingebracht hat, ist der Antrag richtig. Wobei ich der Meinung bin, dass man das den Leuten nicht einfach so verbieten kann. Dann müssen garantiert Gerichte darüber entscheiden, weil Persönlichkeitsrechte verletzt würden. Das Kommunalrecht gibt es aber her, dass die Stadt von den Bürgern, die einen Schottergarten anlegen, verlangen kann, einen Ausgleich zu schaffen. Zum Beispiel für einen 30 Quadratmeter großen Gesteinsgarten ein Insektenhotel zu errichten, dass zehn bis 15 Prozent der Steinfläche entspricht. Das sollte man für alle Neubauten in der Bauordnung verankern.“

Rosemarie Krone aus Rhoden: „Wer etwas für die Umwelt übrig hat, legt grüne und blühende Gärten für eine große Insekten- und Pflanzenvielfalt an. Diese Schottergärten sehen hässlich aus.“

Reinhold Müntzinger aus Halberstadt: „Ich frage mich, ob die AfD-Fraktion und der restliche Stadtrat nichts besseres zu tun haben, als Schottergärten zu verbieten. Die Stadt ist an machen Stellen so dreckig, da sollte man sich besser drum kümmern.“

Oskar Reidel aus Halberstadt: „Ich gehe oft in der Stadt spazieren. Viele Häuser sind schön gemacht, aber die Vorgärten sehen in vielen Fällen schlimm aus. Kein Grün und kein Baum zu sehen. Darüber ärgere ich mich.“

Heidemarie Albrecht aus Halberstadt: „Diese totgepflegten Gesteinsgärten sind eine Katastrophe. Andere Bundesländer wie Bremen und Baden-Württemberg haben die Schottergärten bereits verboten. Die Stadt Halberstadt muss hier endlich etwas tun.“

Ursula Mundt aus Halberstadt: „Ich wohne in der Sargstedter Siedlung, dort sind bereits viele Gärten verunstaltet. Ich weiß nicht, was daran schön sein soll, außer dass die Schotterflächen pflegeleicht sind.“

Ulrich Kasten aus Halberstadt: „Das Schottergärten-Verbot darf nicht auf die lange Bank geschoben werden. Sie sind schlecht für das Stadtklima und vernichten die Artenvielfalt bei den Insekten. Die Halberstadtwerke haben bis vor etwa drei Jahren einen Umweltpreis verliehen. Der sollte wieder belebt und für toll gestaltete naturnahe Gärten wieder verliehen werden.“

Renate Friedrich aus Halberstadt: „Dass die Stadt diese Steinwüsten überhaupt zulässt, ist furchtbar. Ich habe selbst einen 1000 Quadratmeter großen Garten und pflege ihn trotz meiner 75 Jahre.“

Sylvia Seifert aus Halberstadt: „Naturschutz und Erhaltung der Artenvielfalt sollten in unserer Stadt nicht aus den Augen verloren werden. Eine Satzung zum Verbot der Schottergärten ist überfällig. Ein bunter und insektenfreundlicher Vorgarten muss nicht tägliches Gießen bedeuten. Blühwiesen sind pflegearm. Wem das zu ‚unordentlich‘ ist, der kann sich in einer Gärtnerei zu trockenheitsresistenten Pflanzen beraten lassen. Und vorhandene Schottergärten lassen sich durch Austausch mit Rindenmulch mit einem zumutbarem Aufwand renaturieren. Damit Halberstadt eine bunte Stadt bleibt.“