Störche Hoffnung auf Nachwuchs: Weißstörche haben in Osterode und Umgebung ihre Nester bezogen
Eines der drei Nisthilfen in Osterode wurde von einem Storchenpärchen bezogen. Nun ist die Hoffnung auf Nachwuchs groß.
Osterode. Im Fallsteindorf Osterode gibt es drei Nisthilfen für Weißstörche. Je ein Nest befindet sich am Rande der Bergstraße, dann mehrere Meter außerhalb am nördlichen Dorfrand und am Ende des Mühlenweges in Richtung Hornburg.
Sachkundig angefertigt wurden diese Nester vor einiger Zeit von fleißigen Ehrenamtlichen. Während Hartmut Habermann und Armin Kamrath das Nest am westlichen Ortsrand in Richtung Hornburg errichteten, legten Mike Löhr und David Friederizi für das Nest am Rande der Bergstraße Hand an.
Elf Jungstörche im vorigen Jahr
Nach sehr langer Zeit wurden vor einem Jahr wieder Störche in Osterode heimisch: In der Nisthilfe am Ende des Mühlenweges konnten Storchenfreunde aus Osterode und Hedeper sowie andere Beobachter am 7. April 2020 zwei scheue Langbeine entdecken. Aus den Nestern in Börßum, Hedeper, Osterode und Seinstedt kamen 2020 insgesamt elf Jungstörche zur Welt, zu denen zwei junge Glücksbringer aus Osterode gehörten, die am 27. Juni 2020 beringt worden sind.
Nach der Ankunft des männlichen Adebars Pepe am 19. Februar 2021 in Hedeper warteten alle Storchenfreunde aus der Region am „Großen Fallstein“ und Umgebung, ob Störche auch wieder in Oste-rode ein Nest dauerhaft aufsuchen würden.
Am 14. März traf der erste Adebar in Osterode ein und konnte im Nest am Ende des Mühlenweges beobachtet werden. Viele Dorfbewohner aus Osterode freuten sich. „Das ist ungewöhnlich. Hier traf zuerst ein Weibchen ein“, informierte der Anwohner Armin Kamrath.
„Es ist nicht das Weibchen vom letzten Jahr“, ergänzte Ralf Isensee von den Storchenfreunden Hedeper, die mit allen anderen Naturschützern und Storchenfreunden gut zusammenarbeiten.
Während der Mittagszeit am 16. März kam ein beringter männlicher Storch mit der Nummer 8T084 in das Fallsteindorf, der vorher vorübergehend im nicht weit entfernten Seinstedter Nest wohnte und blieb nun in Osterode. „Dieser Storchenmann lebte bereits im letzten Jahr als Nichtbrüter in Seinstedt“, erinnert sich Isensee genau. Nun wurde abgewartet, was sich in den kommenden Tagen in der Nisthilfe in Seinstedt ereignen würde.
„Das Männchen, das jetzt bei uns in Osterode wohnt, wurde im Jahr 2018 in Einbeck geboren, 2019 in Bayern gesehen und hielt sich vor einem Jahr oft im Großen Bruch auf“, informierte Armin Kamrath. Dieser Storchenmann kennt somit die Umgebung, in der er jetzt wohnt und mit seinen langen Beinen über Felder und Wiesen watet.
Bewohnerwechsel im Horst von Seinstedt
Undine Harborth aus Osterode, die oberhalb des Ortes wohnt und gern verschiedene Tiere fotografiert, findet es „toll, dass mehrere Störche in Osterode und Umgebung heimisch“ geworden sind. Edgar Löhr, der nur wenige Schritte vom hohen Nestmasten entfernt im Garten arbeitete, erklärte: „Als ich im Garten Reihen gezogen habe, kamen beide Störche vertraut dazu und suchten nach Nahrung. Sie hielten sich in meiner Nähe auf. Ich finde es gut, dass nach langer Zeit bei uns im Dorf wieder Störche wohnen.“
Als das Storchenpaar vor wenigen Tagen nur wenige Meter vom Nest entfernt auf einem Acker nach Nahrung suchte, kam Ralf Isensee aus Hedeper herbei, beobachtete von der Landstraße aus die neuen Glücksbringer und betonte: „Weil es nicht das angestammte Paar ist, wird es spannend zu beobachten, was passiert, wenn die Stammbesetzung vom vergangenen zurückkehrt.“ Die neuen Adebare sind sesshaft geworden. Bisher verläuft alles recht gut; denn seit dem Osterwochenende wird in Osterode gebrütet.
Storchen-Paar brütet in Hedeper
Im nicht weit entfernten Hedeper traf am 28. März Pepes Weibchen ein, und es kam wiederholt zur Paarung. Gebrütet wird dort seit dem 8. April.
Einen Bewohnerwechsel hat es im Horst in Seinstedt gegeben, wo am 8. April ein anderer Storchenmann ohne Ring seine Wohnansprüche geltend machte. Eine Storchendame traf hier nur einen Tag später ein. Vermutlich wird auch hier bald gebrütet.
Nun muss abgewartet werden, wo der bisherige männliche Seinstedter Storch sein neues Heim bezieht. Vielleicht entdecken auch ihn Einwohner aus Osterode und Umgebung in einem der beiden anderen Nester des Dorfes, die bisher leer geblieben sind.