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Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg präsentiert 80 seit 1960 entstandene Werke aus Reutlinger Sammlung Holzschnitte von 25 Künstlern in einer Ausstellung vereint

Von Ingmar Mehlhose 29.05.2013, 03:16

Quedlinburg l "Von Georg Baselitz bis Daniel Richter - Der zeitgenössische Holzschnitt seit 1960" ist der Titel einer neuen Ausstellung in der Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg. Sie wird am Sonntag, dem 2. Juni, um 11 Uhr eröffnet und ist bis Sonntag, den 25. August, zu sehen. Laut Direktor Björn Egging bieten rund 80 Holzschnitte und -drucke von 35 prominenten Künstlern einen Überblick über diese Technik in Deutschland. Die Werke stammen aus der Sammlung des Städtischen Kunstmuseums Spendhaus Reutlingen (Baden-Württemberg).

Einige namhafte Vertreter der DDR-Grafik wie Gerhard Altenbourg, Wolfgang Mattheuer und A. R. Penck sowie Solitäre aus dem Ausland komplettieren das Bild. Egging: "Seit seiner Wiederentdeckung am Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Künstler des Expressionismus ist der Holzschnitt auch für die zweite Jahrhunderthälfte und die Gegenwart ein wichtiges Medium geblieben." Anknüpfend an die klassische Moderne haben Meister wie HAP Grieshaber und Georg Baselitz um 1960 einen expressiven Realismus entwickelt, für den sich diese ausdrucksstarke Technik hervorragend eignete.

Nachdem in den 1970-er Jahren die konzeptionell arbeitenden Künstler den Holzschnitt vergleichsweise selten verwendeten, erlebt dieser seit etwa 1980 mit der Rückbesinnung auf fígurative Darstellungen einen erneuten Aufschwung, der bis heute anhält.

Jüngere Zeitgenossen wie Christiane Baumgartner, Jan Brokof und Daniel Richter gewinnen dem Hochdruck gegenwärtig ganz neue Facetten ab. Dabei beziehen sie sich auf digitale Vorlagen, lassen banale Motive durch Monumentalisierung bildwürdig werden oder erweitern den Holzschnitt um installative Formen.

Björn Egging: "Allein die schiere Größe vieler Holzschnitte zeigt an, dass die heutigen Holzschneider die Werke als gleichberechtigt neben der Malerei betrachten." Und: "Mit der Ausstellung möchte sich die Lyonel-Feininger-Galerie neben ihrer Aufgabe als monografisches Museum einmal mehr als Haus für moderne und zeitgenössische Druckgrafik empfehlen." Dies halte er, so der Direktor, im Hinblick auf die Möglichkeiten der Kunstvermittlung für sehr wichtig.

Zur Ausstellung in Quedlinburg wird der aktuelle Sammlungskatalog des Spendhauses angeboten. Sponsoren der Exposition sind die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, die Harzsparkasse und der Förderverein der Feininger-Galerie.