Beim Tourauftakt im Rathaussaal will junge Sängerin ihrem Publikum neue Lieder präsentieren In der Musikwelt ist sie zu Hause, in Halberstadt fühlt sich Linda Hesse daheim
Halberstadt l Als "Aufsteiger des Jahres" ist Sängerin Linda Hesse mit der Goldenen Henne ausgezeichnet worden. Die Halberstädterin startet ihre Tour am Dienstag im Rathaus der Domstadt. Das Auftaktkonzert ist seit zwei Monaten ausverkauft.
Derzeit sei es stressig, aber "ein schöner Stress", sagt Linda Hesse. Erst am Mittwoch erhielt die 25-jährige Sängerin aus Halberstadt den Publikumspreis "Goldene Henne", aber lange Zeit zum Feiern hatte sie nicht: "Ich gehe nachher mit der Band ins Studio, um noch ein paar Lieder für die Tour zu proben."
Denn während der Tour, die am Dienstag im Halberstädter Rathaussaal beginnt, werden die Besucher neben den Liedern aus dem aktuellen Album "Punktgenaue Landung" auch neue hören. "Beim Konzert kann ich dann meiner Goldenen Henne auch gleich ihre Heimat zeigen", erzählt die junge Musikerin. Zwar hat Linda Hesse, wie sie sagt, in Berlin ihre "musikalische Heimat" gefunden, dennoch fühlt sich die 25-Jährige fest mit ihrer Heimatstadt verbunden: "Ich bin dankbar für die Unterstützung, die ich von zu Hause bekomme. Wenn man hört, dass das Konzert in Halberstadt schon seit zwei Monaten ausverkauft ist, ist das schon beeindruckend." In Halberstadt entstand Linda Hesses Traum, Sängerin zu werden, hier wagte sie in der Schule und auf Volksfesten ihre ersten musikalischen Gehversuche.
Daran erinnert sich auch Regina Zimmermann, die Leiterin des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums. "Schon als Schülerin nutzte sie jede Gelegenheit, um vor Publikum aufzutreten." Erst am Montag besuchte Linda Hesse ihre ehemalige Schule in Halberstadt. "Das war so eine typische Linda-Aktion", sagt Zimmermann. So hatte Hesse kurzfristig bei ihrer ehemaligen Deutschlehrerin angerufen und gefragt, ob sie mit ihrer Band und einem Fernseh-Team vorbeikommen könne. "Und eine Viertelstunde später trudelten die Autos hier ein."
Die Sängerin zeigte dem Fernseh-Team die Aula, in der sie früher mit dem Singekreis aufgetreten war, und gab spontan für Lehrer und Schüler ein Konzert. "Ganz ohne große Technik, nur sie mit ihren zwei Musikern. Das war toll", erzählt Zimmermann. "Wir waren vorher im Rathaussaal und haben dort ein Lied gespielt, um die Akustik für das Konzert zu prüfen. Da kam ich auf die Idee, meiner Band und dem Fernseh-Team die Aula des Gymnasiums zu präsentieren, damit sie diesen grandiosen Klang, den man hier hat, einfach mal hören", verrät die Senkrechtstarterin.
Gern hätte sie noch viel mehr von ihrer Heimatstadt gezeigt, doch dafür habe die Zeit einfach nicht gereicht. "Halberstadt hat so unglaublich viel zu bieten. Ich bin so glücklich darüber, dass ich hier aufwachsen durfte." Trotz des Terminstresses zwischen Proben, Preisverleihung und Videodrehs für ihre Lieder ließ es sich die junge Halberstädterin auch nicht nehmen, hier am Sonntag zu wählen. "Ich wollte eigentlich schon halb vier von Berlin aus nach Hause fahren, aber da kam einiges dazwischen. So stand ich erst zehn vor sechs im Wahllokal und konnte meinen Stimmzettel abgeben."
Die Freude über den Erfolg der jungen Musikerin teilen nicht nur ihre Familie, Freunde und ehemalige Lehrer mit Linda Hesse. Auch Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke (Linke) ist ganz begeistert von der Leistung der jungen Sängerin. "Natürlich habe ich die Preisverleihung im Fernsehen mitverfolgt und über Facebook meine Glückwünsche mitgeteilt", erklärt er.
Er sei froh, dass die Stadt eine so tolle und attraktive Botschafterin habe. "Für ihren Tourstart in Halberstadt lassen wir uns etwas Besonderes einfallen", kündigte Henke an. Ein hübscher Blumenstrauß sei "auf jeden Fall drin", aber auch ein Eintrag ins Goldene Buch der Stadt sei "eine Überlegung wert", so Henke.