Oldtimerfan Bernhard Mundkowski richtet zum zweiten Mal Treffen für Technik-Liebhaber in Dingelstedt aus Kein altes Eisen: Betagtes Blech zieht Blicke auf sich
Dingelstedt l Diesel- und Benzingeruch liegen in der Luft, Motorengeheul, Tuckern und Rattern schallen vom Dingelstedter Sportplatz: Mehr als 80 Aussteller haben zum zweiten Oldtimer-Treffen in Dingelstedt ihre Fahrzeuge vorgeführt. Eingeladen hat sie Hobby-Tüftler Bernhard Mundkowski.
Trotz strahlender Sonne und wolkenlosem Himmel steigen dichte Nebelschwaben oberhalb des Dingelstedter Dorfgemeinschaftshauses auf. Der Grund dafür ist keineswegs ein Wetterphänomen. Verursacht wird der Nebel von einem ungewöhnlichem Vehikel: Einem Panzer der Bauart BMP 1.
Das 12 Tonnen schwere und 300 PS starke Gefährt war der Publikumsmagnet des zweiten Oldtimer-Treffens im Huy, obwohl er mit dem Baujahr 1983 eigentlich noch zu jung für einen Oldtimer ist. Stolzer Besitzer des Vehikels russischer Bauart ist Tim Meier aus Ilsenburg. "Für so was muss man schon eine Macke haben", räumt der 25-Jährige ein. Einfach sei es nicht, sich diesen Kleinjungen-Traum zu erfüllen. "Es müssen viele Richtlinien und Gesetze beachtet werden", erläutert Tim Meier.
Schwierigkeiten anderer Art bereitet der Lanz Bulldog aus dem Jahr 1939 von Dirk Könnecke. "Es gibt zwar einen Markt für Ersatzteile, aber die sind sehr teuer. Deshalb ist es besser, soviel wie möglich zu erhalten und selbst zu reparieren", berichtet der 42-Jährige. Der Landmaschinenbauer aus Schwanebeck kaufte den Traktor vor elf Jahren. Zwei Jahre lang hat er ihn restauriert.
Geduld erfordert auch das Starten des Fahrzeugs. Fünf bis sechs Minuten muss die Heizlampe, ein dem Bunsenbrenner ähnliches Gerät, manuell vorgeheizt werden, damit mit ihr der Motor gestartet werden kann. "Dabei ist sicher schon die eine oder andere Scheune abgebrannt", sagt Könnecke.
Mit ihm präsentierten mehr als 80 Technikbegeisterte, größtenteils aus einem Umkreis von 40 Kilometern, ihre Fahrzeuge. Sie folgten der Einladung von Bernhard Mundkowski. "Vom Fahrrad bis zum Laster war wirklich alles vertreten", sagt der 53-Jährige erfreut. Zufrieden sei er ebenfalls mit den Besucherzahlen. "Ganze Familien sind gekommen und jedem Alter wurde etwas geboten", berichtet der Dingelstedter. Nicht nur Anschauen war erlaubt. Auch Probesitzen und Anfassen war ausdrücklich erwünscht.
Seit seiner Kindheit ist Bernhard Mundkowski von allem, was mit Autos und Tüfteln zu tun hat, begeistert. Viele Stunden hat mit er damit zugebracht, aus unzähligen Einzelteilen eine H3A-Zugmaschine zusammenzubasteln. Lackiert in Petrol und leuchtend Rot präsentiert er das Fahrzeug bei dem Treffen, das er mit der Unterstützung von Freunden und Familie ausgerichtet hat. "Ohne Hilfe wäre das gar nicht möglich", betont Mundkowski. Seit 6 Uhr am Morgen waren sie gestern für die Ausstellung im Einsatz. Als Dankeschön gab es zum Abschluss eine gemeinsame Fahrt im Panzer. "Da freue ich mich schon den ganzen Tag drauf", sagt Mundkowski augenzwinkernd.
Nächste Gelegenheit, sein Organisationstalent unter Beweis zu stellen, erhält er zum Vogelsdorfer Ortsjubiläum vom 5. bis zum 8. September. "Ich wurde gefragt, ob ich für das Fest erneut ein Oldtimer-Treffen veranstalte", verrät der Dingelstedter.