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95 Prozent gegen starre Vorgaben / Langensteiner setzen ihren Kampf fort Klares Votum gegen starre Schulbezirke

Von Dennis Lotzmann 09.03.2013, 02:18

Die Idee, bei den Grundschulen in Halberstadt die Schulbezirke zu öffnen, stößt augenscheinlich auf großes Interesse: Bei der gestrigen TED-Umfrage haben knapp 95 Prozent der Anrufer dafür votiert. Derweil setzen die Langensteiner den Kampf für ihre Grundschule fort.

Halberstadt/Langenstein l Das Resultat spricht - auch wenn es nicht repräsentativ ist - eine klare Sprache: Fast 95 Prozent der Anrufer bei der gestrigen TED-Umfrage der Volksstimme würden eine Öffnung der Grundschulbezirke im Stadtgebiet begrüßen. Insgesamt haben 148 Anrufer die Möglichkeit genutzt, per Telefonanruf zu votieren - 140 plädierten pro Öffnung, acht dagegen.

Damit sympathisieren zumindest die Teilnehmer am Volksstimme-TED eindeutig mit der Forderung, die Eltern aus Langenstein neu in die Diskussion eingebracht hatten. Mit Blick auf die unklare Zukunft ihrer Grundschule - im Moment droht schon in diesem Sommer das Aus - wünschen sie sich den Wegfall der starren Einzugsbereiche. Dann könnte, so ihre Intension, die kleine Dorfschule auch für Eltern aus der Kernstadt interessant werden.

Überlegungen, mit denen auch Anrufer der gestrigen Lesertelefon-Aktion mitgehen. "Ich habe für die Öffnung der Schulbezirke votiert und finde die Überlegungen in diese Richtung gut", sagte Reinhard Beck. Allerdings müsse die generelle Schulentwicklung im Blick behalten werden. Bis 2029 sei laut Prognosen mit 25 Prozent weniger Schülern zu rechnen - an Schulschließungen werde wohl kein Weg vorbeiführen.

Dass dabei der Kelch an Langenstein vorbeigeht, hofft die Langensteiner Ortsbürgermeisterin Ursula Kirste. Die Christdemokratin, die selbst 43 Jahre im Schuldienst war und 13 Jahre die Langensteiner Schule geleitet hat, erinnerte gestern an die Vorzüge dieser kleinen und modernen Grundschule. "Wir haben in Langenstein alles, um ein breites Spektrum abzudecken. Angefangen beim Thema Geschichte mit den Höhlenwohnungen, über landwirtschaftliche und betriebliche Aspekte bei unserem Milchbauern und in den Betrieben im Gewerbegebiet bis hin zum naturnahen Unterricht im Park. Ich glaube, keine Schule in Halberstadt hat einen so vielfältigen Park so dicht vor der Haustür wie wir."

Das alles, schlussfolgert Ursula Kirste, seien Pfunde, mit denen Langenstein wuchern könne und müsse. "Wir hatten früher den Titel ,Natur- Parkschule Langenstein\'. Daran sollten wir anknüpfen." Eine Öffnung der Schulbezirke sei für sie der richtige Weg, um für mehr Chancengleichheit zu sorgen. Nicht nur mit Blick in die Kernstadt, sondern auch ins nahegelegene Derenburg.

Ungeachtet dieser Debatte wollen die Langensteiner Eltern den Kampf um die Grundschule fortsetzen. "Am 19. März laden wir ab 19.30 Uhr zu einer Runde mit Landes- und Regionalpolitikern ein", kündigt Diana Gifhorn als Mutter einer Zweitklässlerin an. Der genaue Ort - Schule oder Schützenhaus - werde noch mitgeteilt.