Kaspertruck der Puppenspielerfamilie Maatz macht Station bei den Rätzlinger Märchenfreunden "König Drosselbart" lehrt der stolzen Königstochter Reue und Demut
Rätzlingen (kle) l "Eine junge, schöne und stolze Königstochter soll auf Wunsch ihres Vaters heiraten..." So beginnt das Märchen "König Drosselbart" der Brüder Grimm.
Das Märchen wurde am Dienstag in Rätzlingen lebendig. Alfons Maatz hatte mit seiner Nichte Gisela Wagner und einem 15 Meter langen Kaspertruck Station im Ort gemacht. Das traditionsreiche Puppenspieler-Unternehmen stammt ursprünglich aus Lehr in Ostfriesland und umfasst heute zwölf spielende Familienmitglieder.
"Bei uns wurde gestern Abend eingebrochen. Die Tageseinnahmen und diverse Sachen sind weg", ärgert sich Alfons Maatz vor der Vorstellung. Seinen Ärger merkte man ihm während der Vorstellung aber nicht mehr an.
Die beiden Puppenspieler begeisterten die kleinen und großen Gäste. Leider waren nicht alle der 100 im Wagen befindlichen Plätze belegt. Das könnte aber am Wochenende passieren. Da gastiert die Puppenbühne auf dem Haldensleber Gänseanger. "König Drosselbart", "Räuber Knallbüchse" und das Aufklärungsstück "Kasper und der Kinderlocker" stehen auf dem Programm.
Die gut 100 Handpuppen, die sich noch in Familienbesitz befinden, sind von Generation zu Generation vererbt worden. "Nachweislich sind unsere Familienmitglieder seit 1823 Puppenspieler, und die Euphorie hat sich bis in die heutige Zeit erhalten", meinte Maatz. Wer sich davon überzeugen möchte, hat heute und morgen noch in Haldensleben Gelegenheit.