Bördekrankenhaus Neindorf hat nach jahrelanger Suche wieder Spezialisten Leberoperationen wieder möglich
Im Bördekrankenhaus in Neindorf wird wieder an der Leber operiert. Trotz moderner Technik hatte es zuvor jahrelang an erfahrenen Chirurgen gefehlt. Jetzt hat die Klinik wieder einen Spezialisten gefunden.
Oschersleben l Seit langer Zeit wurde am Bördekrankenhaus Neindorf jetzt wieder eine Operation an der Leber durchgeführt. "Bei diesem Eingriff handelte es sich um eine Leberteilentfernung", sagte Dr. Dieter Thielemann, Pressesprecher der Elbe-Fläming GmbH, zu dem die Einrichtung in Neindorf gehört. Eine Herausforderung für die Operateure stelle bei diesem Eingriff insbesondere der sichere Verschluss der zu durchtrennenden hochsensiblen Blutgefäße und Gallengänge dar. Dies sei notwendig, um sowohl während der Operation als auch danach Blutungen und weitere schwerwiegende Komplikationen zu verhindern. "Die Leberresektion verlief jedenfalls planmäßig. Komplikationen traten nicht auf. Nach der Genesung kann der Patient darauf hoffen, dass seine Lebensqualität wieder hergestellt wird", erklärte der Presssprecher weiter.
Die personellen Voraussetzungen für Eingriffe an der Leber seien deshalb gegeben, weil Dr. Niklas Bien zum 1. Oktober dieses Jahres die Leitung des Fachbereiches Viszeralchirurgie übernommen hatte. Dieser Teil der Chirurgie ist jene Abteilung, die den gesamten Verdauungstrakt sowie die Leber, die Bauchspeicheldrüse, die Schilddrüse, die Nebenschilddrüse, die Niere und die Milz operativ behandelt.
"Das Team der Chirurgischen Klinik des Bördekrankenhauses freut sich über die erste erfolgreiche Leberteilentfernung seit Jahren. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung des Leistungspotenzials der Neindorfer Klinik", erklärte der Arzt im Anschluss an die OP. Die Leber ist ein lebenswichtiges Organ mit einer komplexen Anatomie. Eingriffe an der Leber stellen sowohl an die Operateure als auch an die medizinisch-technische Ausstattung sehr hohe Anforderungen. Nicht in allen Krankenhäusern mit viszeralchirurgischen Abteilungen stehen deshalb Leberoperationen regelmäßig auf dem OP-Plan. Im Bördekrankenhaus Neindorf soll das jetzt anders werden. Zwar stand die entsprechende moderne Operationstechnik zur Verfügung, doch waren diese Eingriffe in den letzten Jahren hier eher selten. So fehlte es an einem auf dem Gebiet der Leberchirurgie erfahrenen Chirurgen.
Offenbar will sich die Einrichtung in bestimmten Fachbereichen weiter profilieren. Zwar hatten im vergangenen Jahr die Kliniken für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie für Kinder- und Jugendmedizin geschlossen. Doch erst im November wurde der Startschuss für das Zentrum für Innere Medizin zum 1. Januar 2014 bekannt gegeben. Rund eine Million Euro sind laut Klinikleitung in relativ kurzer Zeit investiert worden.