Kompromiss: Wenn Verbandsgemeinde die Fusion mit Wegeleben beschließt, segnet Land Ausnahmegenehmigung ab Lösung für Grundschule in Harsleben ist greifbar nah
Harsleben/Wegeleben l Im Tauziehen um die Zukunft der Grundschule "Heinrich Heine" in Harsleben ist ein Kompromiss in Sicht: Dieser sieht zwar die formelle Schließung der Schule im Sommer dieses Jahres und die Fusion mit der Einrichtung in Wegeleben vor. Im Gegenzug würde das Kultusministerium zustimmen, der Heine-Schule bis 2017 einen Fortbestand als Außenstelle von Wegeleben zuzubilligen. Eine Lösung, die Verbandsgemeinde-Bürgermeisterin Ute Pesselt (WG "Buko") und Harslebens Bürgermeister Holger Bauermeister (CDU) begrüßen.
"Wir können damit gut leben. Es ist vor allem gut, dass wir damit Zeit gewinnen und sich für unsere Kinder bis 2017 erst einmal nichts ändert", sagte Bauermeister. Ähnlich die Reaktion von Ute Pesselt, die zugleich die Planungssicherheit innerhalb der Verbandsgemeinde Vorharz unterstreicht. "Wir bekommen damit eine klare Entwicklungsperspektive und die Chance, für den unumgänglichen Umbau der Schule in Wegeleben Fördermittel zu beantragen."
Vorausgesetzt, der mit dem Land ausgehandelte Kompromiss nimmt die letzte Hürde im Verbandsgemeinderat. Dort müssen Schließung und Fusion noch beschlossen werden. Danach würde das Land jene Außenstellen-Lösung abnicken.
Ute Pesselt ist hier optimistisch, weil im Gemeinderat Konsens bestehe, in jedem der ehemals drei eigenständigen Verwaltungsbereiche eine Grundschule zu erhalten. Mit den beschlossenen Fusionen der Schulen Hedersleben und Ditfurt in Hedersleben sowie Groß Quenstedt und Schwanebeck in Schwanebeck sind zum Sommer zwei Standorte festgezurrt. Nun könnte mit Wegeleben Bestandsschule drei folgen.
Bleibt noch ein aus Sicht von Ute Pesselt und Holger Bauermeister entscheidender Aspekt: Der Kompromiss steht unter dem Vorbehalt, dass sich an den gesetzlichen Rahmenbedingungen rund um die Mindestschülerzahlen nichts ändert. Gewissermaßen ein Hintertürchen, sollte das Schülerminimum 80, das ab 2017/18 für Grundschulen gelten soll, kippen. Dieser Punkt wird aktuell im Land heiß diskutiert, selbst die mitregierende CDU geht mittlerweile auf Distanz zur magischen Zahl 80. Und Holger Bauermeister sieht gute Chancen, dass die Anzahl der Schüler in Harsleben in den nächsten Jahren weiter steigt und jener 80 nahekommt.