Eickendorfer Ortschaftsrat lehnt Vorschläge der Verwaltung der Einheitsgemeinde für neue Straßennamen ab Martin Schülke: "Nicht rum eiern - Dorfstraße bleibt!"
Die geplante Änderung von Straßennamen hat bei der Sitzung des Eickendorfer Ortschaftsrates am Dienstagabend für rege Diskussionen gesorgt. Die Stadtverwaltung schlägt vor, die Dorfstraße in Hütteberg, Twetje und Belsdorfer Straße um zu benennen. Das lehnt der Ortsrat konsequent ab.
Eickendorf l Der Stadtrat Oebisfelde-Weferlingen hat entschieden, ab dem 1. Januar 2014 keine doppelt oder mehrfach vorkommenden Straßennamen innerhalb eines Postleitzahl-Bereiches in der Einheitsgemeinde zu zulassen. Die Dorfstraße gibt es im Postleitzahlenbereich 39359 in Eickendorf, Everingen, Kathendorf und Rätzlingen.
Aus der Stadtverwaltung kam der Vorschlag, die Dorfstraße, die durch den gesamten Ort führt, mit den Namen Hütteberg, Twetje und Belsdorfer Straße (das ist die Durchgangsstraße) aufzuteilen. Die Vrschläge seien nur eine Diskussionsgrundlage.
Bei einer Stadtratssitzung hatte Einheitsgemeindebürgermeisterin Silke Wolf (Die Linke) die Dorfstraße in Eickendorf als Beispiel genannt, bei dem die Einheimischen im Volksmund den oberen Teil ihres Ortes Hütteberg und den unteren Twetje nennen. Das wäre nach Ansicht der Verwaltung sinnvoll, obwohl Eickendorf in der Dorfstraße mit 180 Anwohnern mehr hat als Everingen mit 172 Dorfstraßen-Anwohner habe. In der Dorfstraße in Kathendorf wohnen 23 und in Rätzlingen 73 Leute.
Eickendorfs Ortsbürgermeister Udo Cherubim (parteilos) verwies auf die Festlegung, dass die Umbenennung nach der Anzahl der Anwohnern erfolgen soll. Verwundert stellte er fest, dass auf der Vorschlagsliste Everingen nicht mit einem Vorschlag bedacht wurde. "Eickendorf soll den Namen ändern? Das verstehe ich nicht. Da kommen wieder unnötige Kosten auf die Eickendorfer zu", sagte Cherubim verärgert. "Das Everingen wurde nicht aufgeführt. Das muss ein Fehler sein", meinte Frank Kaiser, Bewohner von Eickendorf. "Da brauchen wir nicht rumeiern - die Dorfstraße bleibt. Eickendorf hat auf der Straße die meisten Einwohner - das ist nun mal so", sagte Martin Schülke (parteilos), Mitglied des Ortschaftsrat.
Cherubim fragte auch anwesende Eickendorfer nach ihrer Meinung. "So lange ich leben, heißt die Dorfstraße schon Dorfstraße. Und das soll auch so bleiben", meldete sich eine ältere Dame zu Wort. Einig waren sich alle Anwesenden, dass die Eickendorfer ihre Dorfstraße behalten wollen. Die Vorschläge der Verwaltung lehnen die Eickendorfer Räte ab.
Die Ortschaftsräte der betroffenen Orte in der gesamten Einheitsgemeinde haben noch bis zum 30. Juni Zeit, eigene Vorschläge zu unterbreiten. Bereits existierende Straßennamen innerhalb der gesamten Einheitsgemeinde sollen nicht vorgeschlagen werden, um einen dauerhaften Bestand der Namen zu gewährleisten. Bleiben Vorschläge seitens der Ortschaftsräte aus, gelten die Vorschläge der Verwaltung. Sollten gleichlautende Namensvorschläge aus verschiedenen Ortschaftsräten eingehen, so haben die betreffenden Ortschaftsräte nochmals bis zum 30. September Zeit, Alternativvorschläge vorzulegen.
Der Hauptausschuss wird am 4. November eine Straßennamensliste zusammenstellen, die dem Stadtrat am 20. November zum Beschluss vorgelegt wird. Die neuen Straßennamen sollen ab 1. Januar 2014.