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Stadtorchester Dardesheim stellt auf Herbstkonzerten seine Vielseitigkeit unter Beweis Musikalische Reise von Operette bis Rock

Von Horst Müller 17.11.2011, 04:21

Das Dardesheimer Stadtorchester begeisterte seine heimischen Fans in zwei Herbstkonzerten aufs Neue. Am Wochenende waren alte und neue Ohrwürmer zu hören.

Dardesheim l Obwohl das weitgereiste Stadtorchester Dardesheim mit großen Erfolgen an Deutschen- und Landesmeisterschaften teilnimmt, diese Herbstkonzerte vor heimischem Publikum im Saal des Landgasthauses "Zum Adler" gehören für die rund 50 Musiker zu den Höhepunkten des Jahres.

Mit seinem Unterhaltungsprogramm von traditioneller Blasmusik bis zu Adaptionen aus Musical, Film und Operette sowie beliebten Rock- und Pop-Titeln bot das Stadtorchester während der beiden Auftritte am Wochenende ein vielseitiges Programm. Am Sonnabend und am Sonntag begeisterten die Freizeitmusiker ihre treuen Anhänger und Gäste auch mit einigen neuen Titeln.

Ins Repertoire gekommen sind zum Beispiel die Filmmusik "Shrek dance party" nach einem Arrangement von Paul Murtha sowie der Walzer "Du und Du" aus der "Fledermaus" von Johann Baptist Strauss. Dieser war österreichischer Kapellmeister und Komponist, der international auch als "Walzerkönig" geschätzt wurde. Der Walzer aus der "Fledermaus" erlebte am Sonnabend vor fast ausverkauftem Saal seine Premiere. Besagter Walzer war seit Anfang des Jahres Bestandteil der Proben in allen Registern des Dardesheimer Orchesters. Ein schwierig zu spielendes Stück, wie Vereinsvorsitzender Veit Rabe sagte. Tosender Beifall an beiden Aufführungstagen belohnte die intensive Arbeit der vergangenen Monate.

Heiße Rhythmen versprach die Moderatorin der Veranstaltungen, Kathrin Dittmer, mit dem Titel "Cuban Sound". Bei diesem temperamentvollen Titel aus Kuba wurde das Publikum vom musikalischen Leiter Steffen Wendlik nach einer kurzen Einweisung mit einbezogen. So sangen die Zuschauer nach Vorgabe des Einsatzes "Ran Kan Kan", was nichts anderes bedeutet als "la la la". Jedenfalls hatten das Publikum und das Orchester gleichermaßen Spaß daran. Applaus und Bravo-Rufe begleiteten auch diesen Titel.

Rhythmische Jazz-Musik zu später Stunde

Mit dem Stück "My way" von Frank Sinatra verabschiedete sich das Orchester am Abend von seinen Gästen und lud anschließend zum gemütlichen Miteinander ein. Zu später Stunde gab es noch eine Überraschung. Drei Orchestermitglieder, Steffen Wendlik, Holger Reitzig und Asko Dingelstedt, formierten sich mit anderen Vollblutmusikern zur Fritzi-Jazz-Band. Deren Elemente des Jazz, insbesondere die Rhythmik, lassen sich auf afrikanische Musikkulturen zurückführen.

Fritzi, auf den der Bandname zurückzuführen ist, war übrigens der musikalische Großonkel von Asko Dingelstedt, der heute das Sousaphon spielt und für die Bearbeitung der Titel zuständig ist. Die Band spielt auch auf Familienfeiern und dergleichen. Die eigentlich improvisierte Jazzmusik begeisterte jedenfalls das Publikum, das auch hören konnte, wie man einem alten Waschbrett rhythmische Töne entlocken kann.

Zur Mitternacht gab es für Katja Böttcher, die am Sonntag Geburtstag hatte, nach Art der Musiker noch ein kleines Ständchen.

Sonntagnachmittag zum Kaffeekonzert war der große Saal des "Adlers" bis zum allerletzten Platz gefüllt. War es der Aushang zum Herbstkonzert, der das Publikum auf die neuen Musikstücke hinwies, oder der leckere Kuchen, der von den Orchestermitgliedern und deren Eltern gebacken wurde - es lockte sicher beides. Zu diesem musikalischen Nachmittag kamen auch Ehrengäste von der Kreismusikschule und der Stadt Osterwieck. Für Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ verwandelte sich jedenfalls der Saal, wie sie sagte, "zur Musikhalle der Weltgeschichte".

In ihrer kurzen Ansprache hatte sie für die Dardesheimer noch eine freudige Mitteilung parat. Dardesheim hat beim diesjährigen kreislichen Dorfwettbewerb einen ersten Platz belegt und sich damit für den Landeswettbewerb qualifiziert. Damit verbunden ist eine Zuwendung von 750 Euro, wie Ortsbürgermeister Rolf-Dieter Künne ergänzte.

Nochmals mit dem Lied "My way", dem Lieblingslied des Begründers und langjährigen Orchesterleiters Siegfried Hinsche, schloss das offizielle Musikprogramm des Ensembles. Zwei Zugaben aber wurden den Fans, die stehend applaudierten, noch gegeben.

Weitere Konzerte in der Adventszeit

Die Moderatorin bedankte sich auch bei all denen, die im Hintergrund bei der Organisation der Herbstkonzerte mithalfen.

Der Saisonabschluss waren diese Auftritte des Wochenendes aber noch nicht. Am Sonntag, dem 27. November, wird das Stadtorchester mit dem Adventskonzert zu hören sein und am Sonntag, dem 18. Dezember, beim Turmblasen an der Stephanikirche.