Ortschaftsrat setzt auf Erweiterung des Wohngebietes Nach Ablehnung: Rottmersleben will nun Bauland erschließen
Rottmersleben/HoheBörde l Auf Konfrontation verzichtet der Ortschaftsrat Rottmersleben gegenüber der Gemeinde Hohe Börde. Das erklärte Ortsbürgermeister Hans-Eike Weitz. Die Ortschaft will nun auf andere Investitionen setzen. Die ursprünglich von Rottmersleben vorgeschlagene Investition in die energetische Sanierung der Rottmersleber Grundschule oder in den Bau eines Verbindungstraktes zwischen Grundschule und benachbarter Kita hatte der Gemeinderat Hohe Börde versagt.
Ortschaftsrat will keine Konfrontation mit Gemeinde
Das Argument der Gemeinde war gewesen, bis zur abzusehenden Änderung der Schulentwicklungsplanung, in keinen einzigen der sechs Grundschulstandorte in der Hohen Börde zu investieren. Erst wenn feststehe, welche Schulstandorte nach den Vorgaben des Landes dauerhaft sicher sind, sollte in die Modernisierung der gemeindlichen Schullandschaft investiert werden.
"Wir haben zu dieser Entscheidung eine bekannte Meinung, und könnten dagegen auch auf rechtlicher Grundlage vorgehen. Entsprechende Möglichkeiten gibt es unseres Wissens", erklärter Weitz und betonte im gleichen Atemzug: "Der Ortschaftsrat will aber keine Konfrontation gegenüber der Gemeinde. Wir werden keinen Widerspruch gegen die Entscheidung einlegen. Stattdessen haben wir uns auf eine Alternativvorschlag verständigt."
Weitz: Nachfrage nach Bauland bei uns ist ungebrochen
Der neue Vorschlag: Mit den Rottmersleben - wie alle anderen Ortschaft der Gemeinde auch - zur Verfügung gestellten Mitteln (für Rottmersleben etwa 50000 Euro) soll in die weitere Erschließung des Neubaugebietes zwischen "Alter Sportplatz" und der Ackendorfer Straße investiert werden.
Das Argument: "Bis auf eine einzige Bauparzelle ist unser Neubaugebiet ausgelastet. Lückenbebauung im Dorfkern ist bei uns nicht mehr möglich, denn alle Lücken sind bebaut", erklärte Ortsbürgermeister Weitz und ergänzte: "Die Nachfrage nach Bauland ist bei uns groß, vor allem bei jungen Familien. Selbst Mietwohnungen gibt es so gut wie keine mehr im Dorf. Jetzt überlegen sogar junge Leute, die alte Kaufhalle zu Wohnungen umzubauen."
Weitz räumte auf Nachfrage ein, dass in den Nachbardörfern genügend freies und erschlossenes Bauland zur Verfügung steht, betonte aber: "Ich kann nichts dafür, dass die Bauwilligen nach Rottmersleben wollen. Das liegt sicher an unserer guten In- frastruktur mit Spielplätzen, einem intakten Vereinsleben, einer modernen Kita und einer Grundschule."
Weitz fügte an: "Die Ortschaftsräte wie auch die Besucher der letzten Ratssitzung würden eine erneute Ablehnung unserer Pläne als Willkürt der Gemeinde Hohe Börde empfinden. Erst jüngst hat die Gemeinde auch Bauland in Niederndodeleben erworben. Wir wollen für Rottmersleben dasselbe Recht. Wir sind guter Hoffnung, dass diese Investition Früchte tragen wird." Baurechtlich sei bereits alles getan, was fehlt seien praktische Erschließungsmaßnahmen.
Einer (Teil-)Finanzierung der entstandenen Mehrkosten bei der Sanierung des Rottmersleber Feuerwehrhauses durch die zur Verfügung stehen Rottmersleber Investitionsmittel lehnte der Ortschaftsrat ab. "Das würde soundso nicht reichen, um die Mehrkosten von knapp 80000 Euro zu decken", erklärte Ortsbürgermeister Weitz.