Bebertaler Schulhaus feiert runden Geburtstag / Beseitigung des Namens "Anna Seghers" ist nicht unumstritten Namenswechsel nach drei Jahrzehnten
Das heutige Schulhaus gehört seit 30 Jahren zu Bebertal. Das Ereignis wurde am Freitag gefeiert. Gleichzeitig bekam die Grundschule den Namen "An den Wellenbergen".
Bebertal l Eine Tafel mit einem Schlüssel ist bis heute Beweis dafür, dass das Schulhaus in der Straße "Am Drei" in Bebertal am 7. Mai 1985 eingeweiht worden ist. 30 Jahre ist das nun her und aus diesem Anlass wurde auch am Wochenende gefeiert.
Der heutige Schulleiter Maik Preikschas hat nur für einen Bruchteil der 30-jährigen Geschichte mitgeschrieben, ist er doch erst seit drei Jahren an der Schule. Er weiß aber, dass sich seit dem Bau des Hauses einiges verändert hat, um den modernen Anforderungen gerecht zu werden, und er ist froh, dass das Bebertaler Schulhaus noch heute die Bestimmung hat wie vor 30 Jahren. "Nicht jedes Schulhaus kann den 30.Geburtstag feiern", betonte er.
Viel mehr über die Anfänge des Schulhauses konnten die in der Feierstunde anwesenden ehemaligen Lehrer und besonders Helga Ohrdorf berichten. Als "Urgestein von Bebertal" blickte sie sogar bis in die Zeiten zurück, als sich die Schule noch auf der Veltheimsburg befand und der weitläufige Park als Pausenhof genutzt wurde. Sie war dort nicht nur Schülerin, sondern auch Lehrerin.
Und genau als ehemalige Lehrerin erinnerte sie sich auch, dass Erhard Hampel als ehemaliger Schulleiter über viele Jahre Anträge zum Bau einer neuen Schule gestellt hatte. Die Lernbedingungen auf der Veltheimsburg waren schlimm damals. "Aber wir haben das Beste daraus gemacht", blickte Helga Ohrdorf zurück und freute sich, dass "aus allen Kindern etwas geworden ist".
1984 erfolgte dann der erste Spatenstich für die neue Schule, an der damals noch die ersten bis zehnten Klassen unterrichtet werden sollten. Nachdem selbst das Lehrpersonal noch kräftig geputzt hatte, konnte die Schule dann 1985 übergeben werden. "Wir haben uns hier wohlgefühlt", so Helga Ohrdorf.
Doch die Zeit blieb nicht stehen: Nach der politischen Wende wurden die Grund- und Sekundarschule getrennt, später wurde die Sekundarschule geschlossen und die Grundschulen von Nordgermersleben und Bebertal in Bebertal zusammengelegt. Wie Maik Preikschas erklärte, wurde der Schulalltag den modernen Anforderungen angepasst, aber auch Traditionen weiterhin gepflegt.
Und so halten es auch das Schulteam und der Förderverein - mit Zustimmung des Ortschafts- und Gemeinderates - für sinnvoll, den Namen den modernen Ansprüchen einer Grundschule anzupassen. Der Name "Anna Seghers" wurde mit den Feierlichkeiten zum 30. Geburtstag des Schulhauses durch "An den Wellenbergen" ersetzt. "Wir wollen aber keinesfalls die Verdienste der Schriftstellerin Anna Seghers infrage stellen und den Namen vergessen", unterstrich der Schulleiter, der weiß, dass die Umbenennung nicht von allen gewollt wurde.