Gemeinde Hohe Börde will Eingangsbereich des Verwaltungsamtes umbauen Rollstuhlfahrer sollen ab 2014 per Treppenlift ins Rathaus schweben
Einem 134000 Euro teurem Umbau des Rathausfoyers hat der Bauausschuss des Gemeinderates zugestimmt. Im Kern soll der Eingangsbereich behindertengerecht erneuert und auf der ersten Etage ein Behinderten-WC gebaut werden.
Irxleben/HoheBörde l Ursprünglich sollte der Eingangsbereich des Rathauses für 50000 Euro aus dem Haushaltsplan 2013 behindertengerecht umgebaut werden. Mit der Gemeindeverwaltung und Bürgermeisterin Steffi Trittel (parteilos) hatte Architekt Volker Seidl Ende November den Eingangsbereich auf Herz und Nieren geprüft und dabei erhebliche brandschutztechnische Mängel und einen dringend zu erneuernden, sich auf absehbare Zeit auflösenden Gipsmörtel-Fußboden festgestellt.
Der Architekt stellte im Bauausschuss die Details eines umfangreichen Umbaus vor. Bürgermeisterin Steffi Trittel erklärte zum Auftakt: "Was Sie hören werden, ist mein Wunsch. Wir sollten keine halben Sachen machen, sondern wenn, dann richtig sanieren."
Der Treppenlift kommt und die Stolperstufe verschwindet
Vorgesehen war zunächst eine einfache Rollrampe an der Eingangstreppe für die Rollstuhlfahrer. Nun soll ein Treppenlift für einen barrierefreien Zugang gebaut werden. Das in das Foyer hineinragende Pförtnerhäuschen wird aus brandschutztechnischen Gründen zurückgesetzt und verläuft zukünftig bündig mit der Seitenwand. Die Stolperstufe an der Rathauspforte wird zurückgebaut. Der Treppenbereich mit Fußboden wird komplett erneuert. Zudem soll mittels eines Vorbaus der äußere Eingangsbereich überdacht werden. Bisher stehen die Rathausgäste im Regen.
"Mit diesem Vorhaben werden wir den Bedürfnissen unserer immer älter werdenden Bevölkerung gerecht."
Heinz Ehrecke, Vorsitzender des Bauausschusses Hohe Börde
Im Foyer selbst sollen die Akustik durch Deckensegel und das optisch kalte Erscheinungsbild durch dezentere Beleuchtung verbessert werden. Die behindertengerechte Toilette soll in den sich rechts an das Foyer anschließenden Flur integriert werden. Dafür müssen allerdings eine Stützwand entfernt und weitere Umbauten vorgenommen werden.
Trotz der im Vergleich zu den ursprünglichen Absichten erheblich gestiegenen Kosten stimmte der Bauausschuss dem Architektenvorschlag einstimmig zu. Angesichts der technischen Umgestaltung durch den Treppenlift und die teure Einrichtung des Beinderten-WC sowie der entdeckten Mängel seien auch diese Kosten zu verantworten, lautete der Tenor im Bauausschuss. Die Mehrkosten sollen im noch zu beschließenden Nachtragshaushalt 2014 berücksichtigt werden.
"Mit diesem Vorhaben werden wir den Bedürfnissen unserer immer älter werdenden Bevölkerung gerecht. Das ist wieder eine Antwort unserer Gemeinde auf den demografischen Wandel. Das wäre durchaus einer staatlichen Förderung wert, um die wir uns bemühen sollten", erklärte der Bauausschussvorsitzende Heinz Ehrecke nach der Abstimmung.