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Spende Sargstedts Kinder freuen sich über neues Spielgerät

Von Sabine Scholz Aktualisiert: 3.5.2021, 08:51
Jeder darf mal: hier springt Mia auf dem neuen Bodentrampolin der Kita "Holzbergwichtel" in Sargstedt.
Jeder darf mal: hier springt Mia auf dem neuen Bodentrampolin der Kita "Holzbergwichtel" in Sargstedt. Sabine Scholz

Sargstedt

Felix durfte als allererster. Und genoss die ersten Sprünge auf dem federnden Netz. Nicht viele Hüpfer, dann machte er Platz für den nächsten. Schließlich wollten alle 15 Mädchen und Jungen, die am Freitag im Rahmen der Notbetreuung in ihrer Kita waren, das neue Spielgerät ausprobieren.

Neugierig hatten die „Holzbergwichtel“ in den vergangene Tagen verfolgt, was Stefan Köhler und Pierre Pfeifer auf ihrem Gelände taten. Die beiden Mitarbeiter des Stadt- und Landschaftspflegebetriebes Stala installierten ein Bodentrampolin, säten rund um viereckige Sportgerät neues Gras. Am Freitag nun konnten die Kinder endlich ausprobieren, wie es sich darauf hüpft. Nicht, ohne vorher ihre Kita-Hymne zu singen und mit bunten Karten ein großes Dankeschön an den Geldgeber zu sagen.

Neues Konzept überzeugt Eltern

Dass die Sargstedter Kita in den Genuss des Trampolins kommt, hat sie der Ikea-Stiftung zu verdanken. Bei der hatte sich die Einrichtung mit ihrem Kneipp-Projekt beworben.

Seit September 2019 arbeitet das Erzieher um Leiterin Stefanie Schmolke mit einem neuen Konzept. Im Mittelpunkt stehen dabei Anregungen Sebastian Kneipps für eine gesündere Lebensweise. „Gestartet sind wir mit 22 Kindern, jetzt betreuen wir aktuell 28“, sagt Stefanie Schmolke, „und nicht nur aus Sargstedt.“

Gerade Kitas in den Ortsteilen profitierten von besonderen pädagogischen Konzepten, bestätigt Thomas Fahldieck. Die Kita „Holzbergwichtel“ besuchten auch Kinder aus Halberstadt und Schwanebeck, berichtet der zuständige Abteilungsleiter in der Stadtverwaltung, der zur Einweihung des neuen Trampolins zu Gast war. So wie die beiden Stala-Mitarbeiter, die sich sichtlich über die Begeisterung der Mädchen und Jungen freuten.

Viel Wasser und ganz viele duftende Kräuter

Die erleben ganz spielerisch die fünf Säulen des Kneippschen Konzeptes – gesunde Ernährung, Lebensordnung, Kräuter und Heilpflanzen, Bewegung sowie Wasseranwendung. Für diese stehen jetzt, wo es etwas wärmer wird, die Wannen zum Wassertreten vor dem Eingang auf der Hofseite, im Winter wird drinnen kräftig in den unterschiedlich temperierten Wannen marschiert. „Im Sommer sind wir auch mal in einem Bach unterwegs“, berichtet Stefanie Schmolke, denn viel Bewegung an frischer Luft ist selbstverständlich für Kinder wie Erzieherteam. Nicht erst seit man das Kneipp-Konzept umsetzt, aber jetzt passiere das sehr viel bewusster.

Güsse sowie Waschungen von Armen, Bauch und Rücken gehören zum Kita-Alltag. Die größeren Kinder sind eifrig selbst dabei, bei den kleineren erledigen das die Erzieherinnen. Zwei von ihnen haben extra Seminare besucht, um das Wissen rund um Kneipp an die Kolleginnen weitergeben zu können.

Die Eltern unterstützen die Projekte, nicht nur, indem sie die vielen Produkte, die aus Kräutern und Früchten entstehen, gegen Spenden erwerben. Auch fachlich ist die eine oder andere Hilfestellung gegebenen worden. So werden Gelees gekocht, landen die duftenden Gewächse von der Kita-eigenen Kräuterschnecke und aus dem Wald in Tees, Butter, Salzen, Gesichtsmasken.

Projekte zusammengefasst und eingereicht

Die haben die Kinder auch schon bei einem Wellnesstag mal selbst ausprobiert. Wobei das eher für die Mädchen interessant war, berichtet Stefanie Schmolke, viele Jungen fanden die Treckertour spannender.

All diese Projekte hatte das Erzieherteam gemeinsam mit dem Elternkuratorium schriftlich zusammengefasst und sich damit bei der Ikea-Stiftung beworben. Eigentlich, gibt die Kita-Chefin zu, hätte man gern Unterstützung für den Bau eines Kneippbeckens auf dem Gelände gehabt. Aber als dann im vergangenen Jahr die Nachricht kam, dass die Sargstedter Kindertagesstätte von der Stiftung des schwedischen Möbelkonzerns mit 5000 Euro bedacht wird, war die Freude riesig. Das Geld reicht nicht für ein Kneippbecken, aber um die Bewegung an frischer Luft zu fördern, entschied man sich für den Einbau eines Bodentrampolins. Sehr zur Freude der Kinder, die gar nicht mehr aufhören wollten mit Hüpfen.

Ein fröhliches Dankeschön für die 5000 Euro der IKEA-Stiftung, von der ein Bodentrampolin angeschafft werden konnte. Aufgebaut hatten das Pierre Pfeifer   (links) und Stefan Köhler.
Ein fröhliches Dankeschön für die 5000 Euro der IKEA-Stiftung, von der ein Bodentrampolin angeschafft werden konnte. Aufgebaut hatten das Pierre Pfeifer (links) und Stefan Köhler.
Sabine Scholz