Etwa 900000 Euro kosten Sanierungsmaßnahmen der Lappwaldbahn GmbH Schienen und Schwellen werden erneuert
Auf der Bahnstrecke Haldensleben-Weferlingen finden jetzt verstärkt Sanierungsarbeiten statt. Alte Schienen und Schwellen werden im Auftrag der Lappwaldbahn GmbH gegen neue ausgetauscht. Die etwa 900000 Euro teuren Sanierungsmaßnahmen werden mit EU-Mitteln gefördert.
Weferlingen. "Wir haben eine Gleisbaufirma beauftragt, größere Streckenabschnitte zu erneuern, damit die Strecke wieder verstärkt auch im Güterverkehr genutzt werden kann", erklärte Hans-Dieter Lewandowski, Geschäftsführer der Lappwaldbahn GmbH, die ihren Sitz in Weferlingen hat.
Die Lappwaldbahn GmbH wurde im Jahr 1997 gegründet und ist seit 1998 als Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) für Personen- und Güterverkehr auf dem nationalen sowie internationalen Markt zur Erbringen von Eisenbahnverkehrsleistungen etabliert.
"Die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen können durch Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt durchgeführt werden. Es werden alte und abgefahrene Schienen gegen neue und auch alkalische Betonschwellen gegen neue Schwellen ausgetauscht", sagte Lewandowski und erklärte: "Normalerweise geht ja Beton nicht kaputt, aber zu Reichsbahn-Zeiten wurden Betonschwellen dummerweise mit Ostseesand hergestellt, und da ist so eine alkalische Reaktion aufgetreten. Der Beton bröselt. Wir werden auf der Strecke mit der höchsten Achslast fahren, nämlich mit 22,5 Tonnen. Es muss hier also saniert werden, damit ein sicherer Bahnbetrieb im Güterverkehr stattfinden kann." Der Geschäftsführer berichtete, dass der Triebwagen "Anton" nur gelegentlich auf der Strecke fährt. "Anton" wird bei diesen Sonderfahrten gern von Einheimischen und im Besonderen von Touristen genutzt.
"Es sind EU-Fördermittel, die natürlich durch die Unterstützung aus dem Verkehrsministerium des Landes Sachsen-Anhalts fließen. Die Kosten für die Baumaßnahmen insgesamt betragen etwa 900000 Euro, davon wurde ein nennenswerter Teil gefördert. Nur deshalb konnten wir die Sanierung durchführen", sagte Lewandowski und betonte: "Der Bahnverkehr wird dort gerade reaktiviert. Ohne diese Sanierungsarbeiten bestand die Gefahr, dass die Strecke eingestellt werden müsste."
Künftig könnten nach Lewandowskis Vorstellungen hier Güter mit etwa 220000 Tonnen Nettolast im Jahr auf die Schienen gelegt werden.
"In der Region gibt es sehr viele Baustoffgewinnungsbetriebe wie in Walbeck. Und auch aus Salzgruben wie in Grasleben könnte sporadisch Salz bis nach Haldensleben und weiter in die Seehäfen gefahren werden", sagte der Geschäftsführer und ergänzte: "Wir hoffen, dass wir auch noch weitere Güter auf die Schiene bekommen." Die Lappwaldbahn würde diese Transporte zum Teil selbst durchführen. Jedes Eisenbahnverkehrsunternehmen, das über die entsprechenden Voraussetzungen verfügt, darf auf dieser öffentlichen Strecke fahren.
"Die Sanierungsarbeiten müssen laut Bedingungen der Förderung noch in diesem Jahr fertig werden. Die Mittel müssen verbraucht werden. Das schaffen wir auch", ist sich der Geschäftsführer sicher.
Die Lappwaldbahn betreibt den Abschnitt von Emden (10 Kilometer vor Haldensleben) bis Weferlingen. Die Gesamtstrecke Weferlingen- Haldensleben ist etwa 32 Kilometer lang. Der Sanierungsabschnitt ist rund 20 Kilometer lang. Nicht der gesamte Abschnitt wird saniert.
Die nächste Personen-Sonderfahrt geht laut Fahrplan am Sonnabend, dem 27. August, am Tag der offenen Tür zum 100-jährigen Bestehen des Bergwerks Braunschweig-Lüneburg in Grasleben, und am Sonntag, dem 28. August, zur traditionellen Bergmannsparade von Helmstedt nach Grasleben und zurück.
Die gesamte Strecke von Weferlingen nach Haldensleben wird zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, dem 11. September, gefahren.
Weitere Informationen zu Sonderfahrten und zur Lappwaldbahn, die in der Region 20 Arbeitsplätze geschaffen hat, gibt es im Internet unter: