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Ranger Horst Westphal erzählt Anekdote Schleiereule überlebt Zusammenstoß mit Auto

03.02.2012, 04:23

Kämkerhorst/Mannhausen (aro) l Im Rahmen der jüngsten Eulenwanderung im Naturpark Drömling bedauerte Ranger Horst-Dietrich Westphal, dass viele Eulen auch Opfer von Verkehrsunfällen werden.

Westphal konnte den kleinen und großen Besuchern viel Spannendes über die lautlosen Jäger der Nacht erzählen. Da fiel dem Naturfreund gleich noch eine Anekdote ein: "Eine Frau aus Oebisfelde fuhr in Richtung Haldensleben. Bei Bülstringen hatte sie einen Schreck bekommen, weil ein großer Vogel vorn gegen ihr großes Auto geflogen war. Sie fuhr weiter nach Haldensleben und tätigte dort ihre Einkäufe." Als die Oebisfelderin wieder zu Hause war, bat sie ihren Mann, sich das Auto näher anzugucken, ob da wohl ein Schaden am Auto zu sehen sei.

"Da hatte sich doch eine Eule vorn zwischen den Kühlergrill des Fahrzeuges geklemmt. Der Vogel war total unter Schock und sah aus wie tot", erzählte Westphal und berichtete weiter: "Der Mann hatte die Eule zu uns in die Naturparkverwaltung gebracht. Und meinte, die Eule lebt noch. Der Vogel war so ganz apathisch, aber diese Schleiereule hatte sich nichts gebrochen, und am nächsten Tag war sie wieder fit." Diese Geschichte hatte ein schönes Ende.

Aber Westphal hat auch sehr traurige Erlebnisse mit Eulen. Eine war zum Beispiel in Krügerhorst in ein Wasserfass im Pferdestall gefallen und ertrunken. Oder auch Drahtzäune sind eine große Gefahr für Eulen. Der Ranger zeigte ein Bild, auf der eine tote Eule auf dem Gelände des alten Militärstützpunktes bei Peckfitz zu sehen war. "Als ich dort den Eulenkasten kontrollieren wollte, habe ich die tote Waldohreule, die sich das Genick gebrochen hat, entdeckt", sagte Westphal und zeigte ein Foto vom Unglück.

"In den letzten zwei Jahren hatten wir einen starken Winter. Das hatte den Nachteil, dass die Eulen weniger Nahrung gefunden haben und viele verhungert sind. Der Bestand ist stark zurückgegangen", berichtete Westphal und erklärte: "Vor fünf Jahren hatten wir im Naturparkbereich 100 Schleiereulenkästen, wo die Eulen ihre Jungtiere aufzogen. Vor fünf Jahren hatten wir noch 50 Brutpaare, dann ist der Bestand auf 28 zurückgegangen. Das zweite Jahr hintereinander waren es jetzt nur noch fünf Brutpaare. Und davon waren nur drei erfolgreich. 2011 waren es nur 13 Jungtiere."

Westphal hofft, dass die Eulen auch die jetzigen kalten Tage überstehen und trotz des gefrorenen Bodens genügend Nahrung finden, damit der Eulenbestand sich bald wieder erholt.

Eine Biberwanderung findet am Sonntag, dem 26. Februar, statt. Start ist um 10 Uhr am Info-Haus in Kämkerhorst.