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Arbeiten im, am und rund ums Schloss Hundisburg nehmen kein Ende Schlossverwalter sucht alte Ziegel für neue Dächer

Von Jens Kusian 15.06.2013, 03:14

Jede Menge Arbeit soll in diesem Jahr im, am und rund ums Schloss Hundisburg erledigt werden. Dabei hat Schloss- und Parkverwalter Dr. Harald Blanke unter anderem das Haupttreppenhaus im Schloss sowie den Park fest im Blick.

Hundisburg l Die Dachdecker sind mittlerweile schon wieder abgezogen, sie haben ihre Arbeit erledigt und das Atelier- haus hofseitig mit alten Ziegeln neu gedeckt. "Das gehörte mit zur Sicherungsmaßnahme, nachdem die Traufrinne abzustürzen drohte", erklärt Schloss- und Parkverwalter Dr. Harald Blanke.

Das Dach auf der hofabgewandten Seite allerdings haben die Handwerker noch nicht angefasst. "Dazu besteht derzeit auch kein Bedarf", versichert Blanke. Bedarf allerdings gibt es an alten Dachziegeln. "Wir suchen immer Linkskremper. Die Dachziegel, die am Atelierhaus verbaut wurden, stammen teilweise aus Abrisshäusern. Wer also nicht weiß, wohin mit den alten Ziegeln, der kann sich gern bei uns melden", hofft der Verwalter, so an das alte Baumaterial heranzukommen. Schließlich müsse irgendwann einmal auch die Scheune neu eingedeckt werden, so Blanke weiter.

Die eingerissene Giebelwand im Akademiesaal soll erst im nächsten Jahr repariert werden. Blanke geht aber davon aus, dass der Saal - nach einer entsprechenden Akustikprüfung - für die Proben der bevorstehenden Sommermusikakademie genutzt werden kann. Über die Ursache des Schadens liegt seit Anfang der Woche auch ein abschließendes Gutachten bei der Stadtverwaltung vor. "Das muss jedoch erst noch ausgewertet werden. Das kann zwei, drei Wochen dauern", konnte Stadt-Dezernent Henning Konrad Otto noch keine genaueren Angaben machen. Ein Fehlalarm hatte im Oktober des vergangenen Jahres die Entrauchungsanlage für den Akademiesaal in Betrieb gesetzt. Dabei entstand ein so starker Unterdruck im Saal, dass eine Giebelwand Risse bekam.

Dagegen soll in diesem Jahr noch die Wandgestaltung im Haupttreppenhaus des Schlosses fertiggestellt werden. "Das schaffen wir aus eigener Kraft", ist Harald Blanke zuversichtlich. Auf einen Stipendiaten aus dem US-amerikanischen Charleston allerdings muss er verzichten. Das dortige Privat-College bildet im Zimmereihandwerk, in der Eisenschmiedekunst, in der Architektur (Alte Bauweisen) und im Bereich Stuckatur nach alten Bautraditionen Studenten aus. "Erst im nächsten Jahr wird es wieder das Stipendium auf Schloss Hundisburg geben, dann aber gleich für zwei Studenten", versichert Nicole Job, die von der Stadtverwaltung Haldensleben aus das Kooperationsprojekt betreut.

Auch im Park gebe es jede Menge zu tun, sagt Blanke. Die 13 Mitarbeiter und acht über den Bundesfreiwilligendienst Beschäftigte pflanzen 1000Buchsbäume im Park. "Das ist ein Experiment, denn der vorherige Bestand wurde von einem Pilzbefall dezimiert", erklärt Blanke. Zudem werden auf der Althaldensleber Parkseite neuen Baumgruppen gepflanzt - "nach historischem Vorbild", wie der Schloss- und Parkverwalter versichert.