Siedlerfest: Superstimmung unterm Regenschirm

Drei Tage wurde in der Sargstedter Siedlung gefeiert. Mit einem Ballonglühen begann das 6. Schul- und Siedlerfest am Freitagabend, mit einem musikalischen Frühschoppen endete es am Sonntagnachmittag. Dazwischen sorgte ein buntes Programm für tolle Unterhaltung und Superstimmung.

Halberstadt l Blieb das Fest im größten Stadtteil von Halberstadt auch diesmal nicht vom Regen verschont, überwog an dem Feierwochende doch der Sonnenschein. Wer einen Schirm dabei hatte, konnte ihn durchaus vielseitig einsetzen. Insbesondere ab Sonnabendmittag gab es für einige Stunden unerwartete Wechsel zwischen Sonnen- und Wasserbad.

Kurz nachdem Oberbürgermeister Andreas Henke sich in seiner Eröffnungsansprache darüber gefreut hatte, dass das größte Regengebiet abgezogen sei und einem fröhlichen Fest auf dem Schulhof nichts mehr im Wege stehen könnte, öffnete der Himmel seine Schleusen und überraschte nicht nur die jungen Huy-Mountain-Dancers bei ihrem Auftritt.

Henke sprach von mehreren Gründen zur Freude, die er mit anderen teile. Einmal sei es das am Vorabend gewonnene Fußballspiel, zum anderen habe die Kommunalaufsicht den Haushalt bestätigt, in dem das Projekt Diesterwegschule einen Platz ganz oben einnimmt. Auch der Landkreis habe es auf den Platz eins seiner Prioritätenliste gesetzt. Nun werden alle Hoffnungen auf Fördermittel gesetzt. Sollten die im Herbst bewilligt werden, steht einem Neubau nichts mehr im Wege. Fließen diese Mittel nicht, dann gebe es auf alle Fälle eine Sanierung der Siedlungsschule.

Darüber freute sich ganz besonders Schulleiterin Angelika Dünhaupt. Sie bedankte sich beim Stadtrat und allen, die in den vergangenen Jahren für das Projekt gekämpft haben. Großes Engagement habe stets der Förderverein geleistet.

Dessen Vorsitzender Enrico Schröder gehört auch zum Organisationsteam des Siedlerfestes. Gemeinsam mit den Moderatoren Dieter Krone und Ann-Christin Blenke hieß er neue Mitstreiter willkommen. Denn ab diesem Jahr ist das Schützenfest des Schützensvereins Halberstadt von 1543 Bestandteil des Wochenendes. "Wir freuen uns, dass wir so gut aufgenommen wurden, wollen uns mit Aktivitäten einbringen und die Einnahmen beim heutigen Ausschießen des Titels ,Bester Siedler\' der Schule spenden", erklärte der 1. Schützenvoigt Michael Schmidt.

Nachdem die Spuren des Platzregens von der Tanzfläche gefegt worden waren, traten der Chor und Solisten der Schule auf. Unter anderem vertrieben sie mit "Wie gut, dass es die Sonne gibt" die dunklen Wolken am Himmel. Die Trommeltruppe aus der 1. Klasse unterstützte sie im Anschluss mit flottem Wirbel in diesem Ansinnen.

Die Mädchen und Jungen aus dem Siedlungskindergarten "Bummi" nahmen den Bühnevorplatz ein, nachdem der Spielmannszug der freiwilligen Feuerwehr das Parkett geräumt hatte. Ihren Tänzen schlossen sich die von den kleinen und großen Mädchen der vietnamesischen Tanzgruppe an. Für all diese Auftritte sparten die Siedler nicht mit Applaus.

17 Leute hätten einmal in einem Trabi Platz gefunden, erinnerte Dieter Krone: "Genauso rekordverdächtig ist heute der Auftritt des Jugendblasorchesters. Dass die über 30 Musiker auf unserer kleinen Bühne Platz finden, hätte ich nicht gedacht."

Musik und Tanz füllten auch den nächsten Block. Erst traten die "Dancing Hats" auf, dann folgte Sandra mit ihrer Zumba-Truppe. Die Linedancer spendeten übrigens den Erlös ihres Kuchenbasars in Höhe von 50 Euro dem Siedlerfest. In den Umbaupausen wurde von kleinen Glücksbringern in den Losbehälter gegriffen. Von Gutscheinen bis zum riesigen Fernseher gab es vieles zu gewinnen.

Sportlich wurden nicht nur von den Schützen Zeichen gesetzt. Beim Turnier auf dem Fußballplatz traten neun Mannschaften an, darunter Kicker aus allen Ortsteilen außer Klein Quenstedt. Den 1. Platz belegte die Halberstädter Mannschaft vor den Sargstedtern. Gleich neben der Bühne war Bankdrücken angesagt. Zahlreiche kräftige Männer versuchten sich darin, die Hantel mit dem eigenen Köpergewicht so oft wie möglich in die Höhe zu drücken und so den stärksten Siedler zu ermitteln.

Auf dem Festplatz war aber noch viel mehr los. Die Feuerwehr interessierte vor allem die kleinen Besucher. Diese konnten sich auch auf der Mini-Rennbahn und der Hüpfburg sowie beim Reiten mit den Haflingern aus der Gröpertorschule betätigen. Auch die Versorgung der vielen Gäste war abgesichert.

Nach der Proklamation der Schützenkönige folgte der Tanz in die Nacht, zu dem traditionell die Band "Rock\'n Fun" aufspielte.

Mit Musik ganz anderer Art wurden die Siedler am Sonntag geweckt. Der Harsleber Spielmannszug führte den Schützenumzug durch die Siedlung an, von dem die Schützenkönige abgeholt wurden. Im Anschluss versammelten sich alle auf dem Schulhof zum Frühschoppen mit den "Halberstädter Stadtbläsern" sowie Kinderflohmarkt, Drums Alive und Streichelwiese.

Als das dreitägige Fest am Sonntag endete, begann für das Organisationsteam um Enrico Schröder und Dieter Krone noch einmal ein Großeinsatz. Denn der "Urzustand" musste auf dem Platz wieder hergestellt werden, damit am Montag der Schulalltag wieder beginnen konnte. "Es war ein Superwochenende", resümierte Krone, "von den Regenschauern ließen sich die Siedler nicht vertreiben." Über 4000 Besucher habe man registriert. "Das ist ein tolles Ergebnis. Dazu hat auch beigetragen, dass wir mit dem Schützenverein neue Mitstreiter gefunden haben, auf die wir auch im kommenden Jahr nicht verzichten wollen."