Schnelles Internet in Mehrfamilienhäusern Am Langenkamp bisher eingeschränkt Telekom will bis Sommer neue Kabel legen
Osterwieck (mhe) l Die Tücke liegt oft im Detail. Das musste auch der Osterwiecker Hermann Vogt erkennen. Er wohnt Am Langenkamp in einem der beiden Achtfamilienhäuser hinterm Netto-Markt. Der Leser hatte sich im vergangenen Sommer über die Volksstimme-Meldung gefreut, dass nun endlich alle Haushalte im Osterwiecker Stadtgebiet das schnelle Internet erhalten können. Für ihn gerade der passende Termin, um seinen auslaufenden alten Vertrag, der Internet und Telefon allerdings nur über Funk ermöglichte, zu kündigen und sich bei der Telekom anzumelden.
Alles schien auf gutem Weg zu sein. Hermann Vogt befolgte alle Hinweise an die Osterwiecker DSL-Interessierten und fuhr wie empfohlen sogar zum T-Punkt nach Wernigerode. Im September kam die Auftragsbestätigung für seinen neuen Anschluss für Telefon und DSL, bald darauf auch der Techniker, der zunächst aber nur das Telefon anschloss. Als der spezielle Techniker für den DSL-Anschluss eintraf, musste dieser jedoch feststellen, dass in der Wohnung überhaupt kein Internetsignal anliegt.
Zig Anrufe bei der Telekom führten schließlich zu der Erkenntnis, dass das tatsächlich so ist und technische Gründe aus der Zeit der Erschließung des kleinen Baugebietes hinterm Netto dafür ausschlaggebend sind. Das war ursprünglich nur für Eigenheime ausgelegt gewesen, bis später dort zwei Acht-Familienhäuser errichtet wurden. Die Praxis zeigte bereits, dass dort nur jeweils ein Mieter einen Internetanschluss haben kann. Um das zu ändern, müsste ein neues Kabel gezogen werden, wozu Hermann Vogt aber wenig Aussichten gegeben wurden. Dabei hätte er in seinem Haus, wie er sagte, noch zwei weitere Interessenten fürs Internet.
Mehr aus Not als aus Überzeugung kündigte er den neuen Telekom-Vertrag und schloss nun erneut einen zweijährigen Vertrag mit seinem alten Anbieter. Gern wäre Hermann Vogt bei der Telekom geblieben, unterstrich er, denn die Sprachqualität im Telefon sei deutlich besser als jetzt. Ohne Internet bringe ihm das aber nichts.
Auf Volksstimme-Anfrage ging in dieser Woche Telekom-Pressesprecher Georg von Wagner dem Fall von Hermann Vogt nach. "An den genannten Standorten haben wir ein Kabelverzweigernetz, das zu hundert Prozent genutzt wird", bestätigte er. Aber er hatte auch gute Aussichten für die Bewohner der betroffenen Mehrfamilienhäuser hinterm Netto: "Es wird bis Mitte des Jahres zu einer Erweiterung des dortigen Kabelverzweigernetzes kommen, sodass dann auch DSL nutzbar sein wird für die Haushalte, bei denen es bisher nicht geht."