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Verkehr Gelbe Leibchen für die Jüngsten

Die Kindertagesstätten in Berßel und Lüttgenrode sind für ihre Spaziergänge mit gelben Warnwesten ausgestattet worden.

Von Mario Heinicke 18.03.2019, 13:00

Berßel/Lüttgenrode l Die Aktion der Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt (ÖSA) gibt es jetzt im dritten Jahr. Seitdem sind landesweit rund zwei Dutzend Kindertagesstätten mit leuchtenden Warnwesten ausgestattet worden. Es kamen in der Stadt Osterwieck zwei Einrichtungen hinzu: die Kita „Lüttis Rasselbande“ in Lüttgenrode und in Berßel die Kita „Sonnenschein“.

Mit dem für das nördliche Sachsen-Anhalt zuständigen ÖSA-Bezirksdirektor Frank Meyer war auch der Initiator vor Ort. Seine Idee zur Aktion entstand, als er eines Tages mit dem Auto in einem Ort an einer Kindergartengruppe vorbeifuhr. Es gebe zwar eine Verkehrssicherheitsaktion des ADAC mit Warnwesten für Erstklässler, bis dahin aber nicht für die Jüngsten in den Kindergärten.

In Lüttgenrode und Berßel überreichten Frank Meyer und ÖSA-Geschäftsstellenleiter Ralf Döppelheuer den Kindertagesstätten jeweils ein Set mit 25 Warnwesten. Nicht zum Mit-nach-Hause-Nehmen, wie Meyer anmerkte. Wenn Kinder in der Betreuungszeit an Straßen unterwegs sind, können sie die Westen überstreifen. „Freitag sind wir immer zum Waldtag unterwegs“, berichtete in Berßel Kita-Leiterin Nadine Schneevoigt. Direkt vor der Haustür der Einrichtung verläuft eine vielbefahrene Landesstraße.

Unterstützt wird die Aktion auch von der Polizei. „Ich bin begeistert“, sagte der Osterwiecker Regionalbereichsbeamte Dietmar Hartwig. Er begleitete die Kinder gleich beim Überqueren der Landesstraße, wo die Kinder nun den Autofahrern besser auffallen.

„Mit den Warnwesten wollen wir zugleich allen motorisierten Verkehrsteilnehmern ein Signal geben, immer auf Kinder zu achten und Rücksicht zu nehmen“, sagte Ralf Döppelheuer.

„Wir wollen der erhöhten Unfallgefahr, der die jüngsten Landesbewohner im Straßenverkehr ausgesetzt sind, durch die gut sichtbaren Warnwesten etwas Wirksames entgegensetzen“, erklärte Frank Meyer. Weil Kinder von Autofahrern schnell übersehen werden, seien sie häufiger als andere Altersgruppen Unfallopfer. Einer Verkehrsunfallstatistik des Innenministeriums zufolge verunglücke in Sachsen-Anhalt alle zehn Stunden ein Kind und werde dabei mitunter schwer verletzt.

In ihrer Satzung hat sich die ÖSA zu gemeinnützigem Wirken verpflichtet. Dazu gehört auch die Förderung der Verkehrserziehung von Kindern. So unterstützt die ÖSA seit 26 Jahren einen entsprechenden Mal- und Zeichenwettbewerb an den Grund- und Förderschulen im Land.