Blaulicht Video: Großbrand im Vorharz - Zwei Lagerhallen komplett zerstört
Fast 100 Feuerleute aus dem Vorharz sind in der Nacht ausgerückt. Zwei Lagerhallen der Schwanebecker Agrarwirtschaft standen in Flammen. Der Schaden wird, laut Polizeiangaben, auf 500.000 Euro, geschätzt.

Schwanebeck - "Als wir um kurz nach halb eins nachts auf das Gelände der Schwanebecker Agrarwirtschaft ankamen, brannten zwei der fünf Lagerhallen lichterloh", beschreibt Schwanebecks Einsatzleiter Peter Quelenfeld die ersten Minuten vor Ort. Um 0.31 Uhr sei der Brand heute früh (10. August) gemeldet worden. Und noch immer würde es dort brennen, berichtet er gegen 14 Uhr.
Die Lagerstätten seien nicht mehr zu retten gewesen. Es konnte nur noch ein Übergreifen auf zwei weitere Hallen und auf die sich in der Nähe befindenen Biogasanlage verhindert werden, so der Einsatzleiter. In den beiden Hallen sei Stroh gelagert gewesen und auf beiden Hallen seien Photovoltaikanlagen installiert gewesen, die aufgrund des Feuers komplett zerstört worden sind, berichtet Quelenfeld. Der Sachschaden werde, laut Polizeiangaben, auf 500.000 Euro geschätzt.
Brandbekämpfung wird noch Tage dauern
89 Feuerwehrleute der freiwilligen Feuerwehren Schwanebeck, Wegeleben, Ditfurt, Emersleben, Groß Quenstedt, Harsleben und Halberstadt sowie die hauptberufliche Wachbereitschaft Halberstadt seien mit insgesamt 19 Fahrzeugen ausgerückt, berichtet ein Sprecher der Rettungsleitstelle in Halberstadt.
Die Feuerwehren Schwanebeck und Groß Quenstedt seien noch immer im Einsatz. Die anderen Wehren seien gegen 7 Uhr wieder in ihren Gerätehäusern gewesen, so der Sprecher. Verletzt worden sei bei dem Brand niemand.
Die Hallen würden nun kontrolliert abbrennen. "Das werde auch einige Tage dauern, bis das Feuer komplett niedergebrannt ist", so Einsatzleiter Quelenfeld. In den nächsten Tagen würden sich die Kameraden regelmäßig mit dem Überwachen des Feuers abwechseln.

Erst wenn das Feuer komplett aus sei, könne auch der Brandursachenermittler vor Ort überprüfen, wie es zu dem Ausbruch des Feuers kam. Es werde auch ein Brandursachenermittler des Landeskriminalamtes mit hinzugezogen, berichtet ein Sprecher des Polizeireviers Harz. Das sei bei solch riesigen Schadensgrößen nicht unüblich. Dann könne genau gesagt werden, wie es zu dem Brand gekommen ist.
Hallen stehen 30 Meter entfernt auseinander
Dass es auf beiden Lagerhallen gleichzeitig aufgrund eines technischen Defekts bei den Photovoltaikanlagen angefangen hat zu brennen, hält Schwanebecks Einsatzleiter Peter Quelenfeld für unwahrscheinlich. Das Feuer habe auch nicht auf die jeweils andere brennende Übergreifen können, denn beide Hallen stehen ungefähr 30 Meter auseinander.
Dass sich das Stroh aufgrund eines Gärprozesses, in beiden Hallen gleichzeitig, selbst entzündet hat, schließt er aus. So eine Selbstentzündung erfolge nicht schlagartig. "Es könnte Brandstiftung gewesen sein", sagt er. Das sei jedoch nur eine Vermutung. Letztendlich müsse das die Brandursachenermittlung klären.

Die Kreisstraße zwischen Schwanebeck und Nienhagen musste aufgrund des Brandes fast zwölf Stunden gesperrt werden und konnte erst gegen Mittag wieder freigegeben werden, so ein Polizeisprecher.