Rettungsschwimmer Wache am Jersleber See

Von Vivian Hömke 24.07.2015, 20:32

Am Jersleber See überwachen an warmen Badetagen Rettungsschwimmer das Treiben am Strand und im Wasser.

Jersleber See l Sie tragen organgefarbene T-Shirts, damit sie im Trubel am Strand möglichst gut von jedem zu erkennen sind. Von ihrem Hochsitz aus beobachten die Rettungsschwimmer aufmerksam das Treiben am Jersleber See. Ob der Turm besetzt ist, hinge vor allem von der Witterung ab, sagt Birgit Hagemann, Chefin des Erholungszentrums Jersleber See. An warmen Badetagen im Sommer sind mindestens zwei und maximal vier von ihnen vor Ort, in der Regel zwischen 12 und 19 Uhr.

Insgesamt gehören fünf junge Männer zum diesjährigen Notfall-Team: Student Bastian Früh, Abiturient Marvin Haupthoff, Schüler Wilhelm Block sowie die Soldaten Frank Holling und Christoph Seidel. Jeder von ihnen besitzt einen Deutschen Rettungspass, mindestens mit dem Abzeichen in Silber, sowie einen Ersthelfer-Ausweis. Beides muss alle zwei Jahre erneuert werden.

"Wenn jemand im Wasser in Nöte geraten würde, ginge es darum, ihn an Land zu bekommen", erklärt Bastian Früh. Je nachdem, ob das Opfer ansprechbar wäre, bewusstlos oder vielleicht panisch reagieren würde, gibt es bestimmte Griffe, mit denen die Retter mit dem Betroffenen sicher ans Ufer schwimmen könnten.

Kein Badeunfall seit 5 Jahren

Seitdem er als Bademeister im Einsatz ist, also seit mehr als fünf Jahren, sei es noch zu keinem größeren Badeunfall gekommen, sagt Bastian Früh. "Wir kümmern uns eher um leichte Verletzungen - zum Beispiel, wenn ein Kind in Glas tritt. Wir achten auch darauf, dass Hunde angeleint sind und keine Fahrräder herumliegen", fügt der Student hinzu. Zwischendurch patrouillieren die Rettungsschwimmer auch am Strand oder fahren mit dem Boot raus auf den See. "Wir kontrollieren auch die Stege, schneiden dort beispielsweise das Schilf runter", erläutert Bastian Früh. "Und wir helfen auch dem Hausmeister, beispielsweise bei Veranstaltungen Zelte abzubauen", ergänzt Marvin Haupthoff.

In den vergangenen 24 Jahren, erinnert sich Birgit Hagemann, habe es nur einen schlimmen Unfall am Jersleber See gegeben. Anfang der 90er Jahre sei eine junge Frau ertrunken, die nicht schwimmen konnte. Damals konnten auch die herbeigeeilten Rettungsschwimmer nichts mehr tun. Deshalb appelliert sie an die Besucher, besonders Eltern, auf ihre Kinder aufzupassen - denn die Augen der Rettungsschwimmer können nicht überall gleichzeitig sein.