Öffentliche Versicherung Sachsen-Anhalt zahlt 4340 Euro an den Landkreis Börde aus Wenig Schäden, viel Gewinn: Kreis reicht Gewinnbeteiligung an die Flutopfer weiter
Der Landkreis Börde hat von der Öffentlichen Versicherung Sachsen-Anhalt (ÖSA) einen Scheck über 4340 Euro erhalten. Dabei handelt es sich nicht um eine Spende, sondern um eine sogenannte schadensabhängige Gewinnbeteiligung.
Haldensleben l Das Prinzip ist einfach: Je weniger Schäden der Landkreis über seine Versicherung zu regulieren hat, desto mehr Geld bleibt am Ende übrig. Als öffentliche Versicherung ohne Gewinnstreben zahlt die ÖSA den Kommunen Teile ihrer Beiträge als Gewinnbeteiligung zurück. "Der Landkreis Börde gehört zu den Kommunen, die im Vorjahr die Schadensquote gering halten konnten", erklärte Frank Meyer den Geldsegen. Der Bezirksdirektor der Versicherung weiter: "Die ÖSA folgt ihrem Grundsatz, diese Städte und Gemeinden am guten Geschäftsverlauf zu beteiligen."
So konnte sich Börde-Landrat Hans Walker (CDU) über eine kräftige Finanzspritze aus dem Topf der ÖSA freuen. Frank Meyer und ÖSA-Geschäftsstellenleiter Thomas Lippold überreichten ihm am Montag einen Scheck über insgesamt 4340 Euro.
Schadensprävention gemeinsam mit den kommunalen Verwaltungen bleibe für seine Versicherung ein vorrangiges Anliegen, betonte auch Thomas Lippold. "Hier haben wir weiter investiert. Zum Beispiel in Einbruchmeldeanlagen oder in Wärmebildkamers für Stützpunktfeuerwehren," so Lippold weiter. Auch die 2009 eingeführte Feuerwehr-Rente finde landesweit guten Zuspruch. "In diesem Monat wurde die 6000. individuelle Rente eines aktiven Feuerwehrkameraden beziehungsweise Katstrophenschützers abgeschlossen", informiert Lippold.
Der Vorteil an dieser Gewinnbeteiligung ist, dass das Geld nicht in den Haushalt eingestellt ist. Daher kann es frei verwendet werden. In den vergangenen Jahren wurde die Gewinnbeteiligung in der Regel sozialen Zwecken und Vereinen im Landkreis Börde zur Verfügung gestellt. In diesem Jahr hat sich der Landrat entschieden, das Geld den Opfern des Juni-Hochwassers im Landkreis zugute kommen zu lassen. Es wird in voller Höhe auf das Spendenkonto des Kreises eingezahlt.
Das Spendenkonto des Landkreises Börde ist noch bis Ende August geschaltet. Was dann mit den eingezahlten Spenden geschieht, entscheidet eine Kommission. "Es ist wichtig, die anderen bundes- und landesweiten Spendenkonten im Blick zu haben", erklärt Dezernent Thomas Kluge, der auch den Katastrophenstab während des Hochwassers geleitet hat.
Es gehe auch darum, eine Überfinanzierung zu vermeiden. Damit das nicht geschieht hat die Kreisverwaltung einen Zugang zu dem Computerprogramm Phoenix des Deutschen Roten Kreuzes erhalten. Dort werden alle Antragsteller erfasst, und man kann nachschlagen, wer bereits wieviel von wem bekommen und wer noch keine Unterstützung erhalten hat. "Eine solche Verzahnung ist ungemein wichtig, damit keine Betroffenen vernachlässigt werden", sagte Landrat Hans Walker während der Scheckübergabe. Das unterstrich auch Thomas Kluge: "Bei einem großen Firmenschäden von 200 000 Euro nützen 300 Euro Spendengelder von uns auch nicht viel." Das Geld solle vielmehr dort sinnvoll eingesetzt werden, "wo die Einzelnot am spürbarsten zu lindern ist", so der Dezernent.
Das Spendenkonto des Landkreises Börde weist inzwischen fast 40 000 Euro auf.
Das Spendenkonto des Landkreises Börde ist noch bis zum 31. August geschaltet. Kontonummer: 05 01 11 11 15, Bankleitzahl: 81 05 50 00, Kreissparkasse Börde, Verwendungszweck: Hochwasser Juni 2013