Informationsabend an der Grundschule Flechtingen stellt die Methode "Schreiben durch Lesen" vor Wenn auch die Eltern das Abc neu lernen müssen
Mit der Methode "Schreiben durch Lesen" wird den künftigen Schulanfängern das Lesen und Schreiben gleichzeitig beigebracht. Eltern müssen sich mit dieser neuen Methode erst vertraut machen.
Flechtingen l Lesen und Schreiben lernen die Kinder heute anders als ihre Eltern in der eigenen Grundschulzeit. In der Grundschule Flechtingen geht das mit der Methode "Schreiben durch Lesen", entwickelt von Jürgen Reichen.
"Wichtig ist in jedem Fall das Zusammenspiel mit den Eltern", sagt Grundschulleiterin Ines Warschewske. Darum hatten die Pädagogen und Erzieherinnen der Kindertagesstätte die Eltern der 27 Schulanfänger, die im September in Flechtingen eingeschult werden sollen, zu einem Informa-tionsabend eingeladen.
"Ohne die Eltern geht nichts, ihre Unterstützung ist nötig im Lernprozess", betont Ines Warschewske. Mit Hilfe einer Anlauttabelle, einem Buchstabenhaus in Bilderform, lernen die Kinder das so genannte Verschriften mit einer Rap-Tabelle. Grit Kiefer stellte kleinen Gruppen von Eltern die Methode vor, denn mit dieser Methode betreten die Eltern Neuland.
Um die Aufmerksamkeit von den Buchstaben abzulenken, die die Erwachsenen ja schließlich schon kennen, wurden an diesem Abend stattdessen Schriftzeichen verwendet. Ein Rap, also ein halb erzählendes Lied mit den Bildern der Anlauttabelle, wird immer wieder von vorn gesungen, bis der gesuchte Buchstabe mit Hilfe des Bildes identifiziert wurde. Dieser wird dann aufgeschrieben.
Die Methode "Schreiben durch Lesen" fördert die Kreativität und Selbsttätigkeit der Kinder und berücksichtigt ihr Lerntempo. Grit Kiefer hat schon gute Erfahrungen damit gemacht.
Die Skepsis einiger Eltern wich mit der zunehmenden Kenntnis der Lehrmethode. Darauf setzten die Lehrer, denn wer versteht, was er macht, der kann auch ganz anders damit umgehen und seinen Kindern zur Seite stehen.
Die Lehrerinnen Diana Herrmanns, Uta Paul, Hella Schulze und Ines Warschewske stellten den Eltern weitere Arbeitsmaterialien, Literatur und Zeitschriften vor, die dem Nachwuchs helfen können, sich fit für die Grundschule zu machen. Dazu gehören Merkspiele, Memorys, didaktische Spiele mit Lernstandskontrollmöglichkeiten und Eigenüberprüfung durch die Kinder. Wie wichtig zum Beispiel Geschichten, Fingerspiele oder Theater sind, konnten die Eltern an Informationsabenden selbst einmal ausprobieren.
Sportlehrerin Hella Schulze stellte Sport- und Bewegungselemente vor, die den Mädchen und Jungen helfen, ihr Gleichgewicht, Bewegungsabläufe und ihre Koordination zu verbessern.
Die Kindertagesstätte als unmittelbarer Nachbar arbeitet eng mit der Schule zusammen. Auch dort lernen die Kinder viele Grundlagen für ihren Eintritt in die Schule.